[Rezension] “Alif der Unsichtbare” von G. Willow Wilson

Das Copyright vom Cover liegt beim Fischer Verlag.

Alif ist ein junger und erfolgreicher Hacker und lebt in einer arabischen Großstadt. Doch er liebt eine Frau, die er nicht haben kann und als diese ihn verlässt, hinterlässt sie ihm das Buch “Tausendundein Tag” und damit fangen seine Probleme erst an. Als er dann von der Regierung verfolgt wird und er selbst gehackt wird, bleibt ihm nichts anderes übrig als zu fliehen. 

 

“Alif der Unsichtbare” ist ein Buch, das sich nicht leicht beschreiben lässt. Es spielt in einer arabischen Großstadt, dadurch ist auch durchweg ein politischer Anteil in dem Buch enthalten. Alif ist ein Hacker, der Anonymität und Schutz vor staatlicher Überwachung bietet und ganz nebenbei Kritik an dem System ausübt. Hinzu kommt der technische Aspekt des Hackens und des Programmierens der teilweise nach Science-Fiction klingt. Kombiniert wird alles dann mit einem hohen Fantasyanteil, Mythologie und Religion. Es ist ein vielschichtiges Buch, das sich mit vielen Themen befasst, teils sehr philosophisch ist und Fortschritt und Vergangenheit zusammenbringt. 
Außerdem hat es auch einen Thriller-Anteil, weil Alif ständig fliehen muss und auch eine Liebesgeschichte findet seinen Platz in dem Buch.
 
Mir gefiel hier besonders, wie sehr die Dschinn hier im Mittelpunkt stehen, da diese Wesen mich schon immer faszinieren konnten. Durch die Dschinn und deren Welt vergisst man beim Lesen hin und wieder, dass das Buch in der modernen und heutigen Zeit spielt. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich das Gefühl hatte ein Märchen zu lesen, bis dann wieder die Sprache auf Wissenschaft und Techinik fiel.
Dieses Zusammenspiel von märchenhaftem und alten mit mordernem und neuen fand ich wirklich gelungen und die Idee hinter allem wirklich toll.
 
Allerdings fiel mir der Einstieg nicht gerade leicht, weil ich viele arabische Begriffe des Buches nicht kannte und mit der Kultur und Religion zu wenig vertraut bin. Auch waren mir manche Diskussionen zu abschweifend und philosopisch, auch wenn ich sie im Großen und Ganzen mochte.
Der Schreibstil ist auch recht anspruchsvoll, was ich aber sehr passend fand. Dazu schreibt die Autorin sehr fesselnd und einnehmend. Alles wird aus der personalen Erzählperspektive von Alif geschildert, was ich gelungen fand.
 
Die Protagonisten des Buches konnten mich ebenfalls überzeugen. Im Vordergrund steht natürlich Alif, der sich als Hacker einen Namen gemacht hat und ziemlich zu Beginn unter Liebeskummer leidet. Ziemlich schnell muss er untertauchen und dabei hilft ihm eine alte Freundin und schließlich die Dschinn.
Mir gefielen hier besonders die Nebenfiguren, allen voran die Dschinn, die einfach unglaublich facettenreich waren.
 
Der Plot wechselt zwischen gefährlichen Verfolgungsjagden, zu magischen Reisen, bis hin zu Debatten über Religion und Politik, sodass das Buch insgesamt sehr spannend ist. Hier gibt es unglaublich viel zu entdecken und ich fand besonders das Setting interessant, weil es unverbraucht ist und mich fesseln konnte. Zu keiner Zeit wusste ich, was als nächstes auf mich zukommt. Es ist ein Buch voller Überraschungen, voller toller Wendungen und bis zum Schluss konnte ich mir nicht vorstellen, wie alles enden soll. 
Das Ende konnte mich dann jedoch überzeugen.
“Alif der Unsichtbare” kombiniert Wissenschaft, Technologie, Mythologie, Fantasy, Religion und Politik mit einem spannenden und interessanten Plot, der einmal etwas anderes ist. Es ist ein vielschichtiges, teils philosophisch angehauchtes Buch, das ich jedem empfehlen kann, der nichts gegen ein etwas anspruchsvolleres Buch hat. Mir gefiel besonders der Fantasyanteil des Buches, aber auch sonst konnte es mich sehr gut unterhalten.

4 Replies to “[Rezension] “Alif der Unsichtbare” von G. Willow Wilson”

  1. Hallo Mandy,

    auf das Buch bin ich durch einen Vorstellungspost aufmerksam geworden und da mich die verschiedenen Thematiken hier angesprochen haben, wanderte es auf die WuLi.

    Deine Meinung macht mich nun noch etwas neugieriger und es rutscht etwas weiter nach oben :)

    Liebe Grüße,
    Uwe

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