[Hörbuch-Rezension] “Es” von Stephen King

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In der Kleinstadt Derry geschehen mysteriöse Tode. Die Opfer sind meist kleine Kinder und die Erwachsenen sind ratlos, was den Täter angeht. Die 7 Freunde Bill, Richie, Ben, Eddie, Stan, Beverly und Mike – jeder mit einer besonderen Schwäche – gründen 1958 ihren “Club der Verlierer” und werden die besten Freunde. Jeder von Ihnen wird mit seinen persönlichen Ängsten konfrontiert. Gemeinsam stellen sie sich ihrem Gegner und leisten einen Schwur.

Als Erwachsene – die Erinnerungen an ihre Kindheit fast verloren – gilt es schließlich diesen Schwur einzuhalten und “Es” erneut zu bekämpfen. 

 

“Es” – ein Klassiker, von dem sicher jeder schon einmal das ein oder andere mitbekommen hat und sei es nur den Clown Pennywise als markante Horrorfigur aus dem alten Film von 1990. Hier nun geht es aber um ein Hörbuch mit einer Länge von fast 52 Stunden! Die geballte Packung rund um das Leben (und Sterben) in Derry ist mit einer der wichtigsten Punkte in meiner Rezension: dieses Buch ist zu lang! Ähnlich wie bei “the Stand” hat Autor Stephen King hier ein wenig übers Ziel hinausgeschossen und hätte das ganze Buch sicher um mindestens die Hälfte kürzen können, ohne einen wirklichen qualitativen Abzug machen zu müssen. In einer Horrorgeschichte müssen nicht die Hintergrundstories von allerlei unwichtigen Nebencharakteren beschrieben werden. Das lässt die Spannung zeitweise ins bodenlose stürzen und macht das weitere Zuhören schwer – und da rede ich nicht von 5 oder 10 Minuten. 

Die Story selber ist allerdings schon eine klasse für sich. Abgesehen von diesen eher unnützen Teilen ist es einfach eine super gute Geschichte, wenn auch zum Ende hin ein wenig abgespaced – sorry, aber ich finde kein passenderes Wort.
Es ist nicht der stumpfe Horror mit einem Mörder a la Freddy Krüger oder Mike Meiers, der eine Gruppe Jugendliche nach und nach dahinmetzelt. Dieser Horror geht viel weiter unter die Haut und gipfelt in einem Gut-gegen-Böse-Szenario. 
Dabei kommt die Art und Weise, wie es erzählt wird, der Spannung wirklich zu gute. Beide Geschichten – die des Clubs von 1958 und das Wiedersehen 1985 – werden zeitgleich erzählt, wie eben auch die Erinnerungen der Erwachsenen wieder kommen. Gerade zu Ende des (Hör-)Buchs erhält man so gleich zwei Höhepunkte in der Geschichte zur gleichen Zeit. Die Wechsel zwischen den Kapiteln verdeutlichen die Parallelen zwischen 1958 und 1985 und sind super gewählt. 
Als Sprecher wurde wieder einmal (wie bei so vielen King-Büchern) David Nathan gewählt, der auch hier wieder einen sehr guten Job gemacht hat. Trotz so vieler Protagonisten (davon 6 Jungs im gleichen Alter) kriegt er die Charaktere durch seine Stimme differenzert. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass das noch besser ginge. Und gerade für die vielen Stimmen von “Schandmaul Tozier” durfte er sich wohl mal richtig austoben – ich denke kaum ein Sprecher hätte dies so gut rüber gebracht. … ach irgendwann schreib ich mir eine Textvorlage zu David Nathan. Der hat mich bislang noch nie enttäuscht.

Filme:
Hier möchte ich einfach noch ein paar Worte zu den Filmen verlieren, ohne das es Auswirkungen auf meine Meinung zum Hörbuch hat:
Ohne den neuen Film von diesem Jahr gesehen zu haben (das steht jetzt nach dem Hörbuch auf dem Plan) kann ich nicht glauben, dass er auch nur annähernd an die Buchvorlage heran kommen kann. Nicht nur, dass die pure Story selber schon Stoff für einen 3-Teiler (oder mehr) bietet, habe ich in keinem der Trailer überhaupt mal die erwachsene Truppe zu Gesicht bekommen. Sollte die Erwachsenen-Geschichte in dem (soweit ich weiß geplantem) 2. Teil der Neuverfilmung nun noch kommen, so entwirrt das schon mal direkt diese so interessante Erzählweise, wie ich sie weiter oben noch gelobt habe. 
Beim Hören des Hörbuchs sind mir ein paar Einzelheiten aus dem alten Film wieder ins Gedächtnis gekommen, aber an vieles hätte ich mich sicher auch erinnert, wäre es im Film vorgekommen. Daher – auch wenn die spärlichen Erinnerungen sehr wage sind – bin ich fest überzeugt, dass auch der alte Film – so gut er auch sei – nicht an dieses Hörbuch heran kommt. 
Mein weiterer Plan ist jedenfalls nun erst den alten Film und schließlich die Neuverfilmung zu sehen. Ich hoffe das ist kein Fehler.

4 1/2 von 5 Punkten. Mein einziger Punktabzug gilt wirklich der Länge. Eine gekürzte Fassung wäre hier wirklich angebracht. Aber ansonsten eine 100%ige Kauf- und Hörempfehlung für die Leute, sie sowas haben können! Meiner Frau hab ich es ehrlich gesagt nicht empfohlen, da ich sonst bestimmt Nächtelang von ihr zugetextet werden würde.

  • Hierbei handelt es sich um einen Einzelband der jetzt neu verfilmt wurde.
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