[Rezension] “Wo das Dunkel schläft” von Maggie Stiefvater

 
 

Nachdem Blue und ihre Freunde Blues Mutter gefunden und heil zurückgebracht haben, versuchen sie alles um das Grab des sagenumwobenen König Glendower zu finden. Denn ansonsten wird Gansey durch einen Kuss von Blue sterben. Als dann im magischen Wald Cabeswater auf einmal eine seltsame Dunkelheit umhergeht und alles zu zerstören scheint, gibt es noch eine zusätzliche Bedrohung und gemeinsam suchen Blue, Gansey, Adam, Ronan und Noah nach einem Ausweg. 

Über Jahre haben mich Blue und die Raven Boys begleitet und die fünf sind mir richtig ans Herz gewachsen. So war ich gespannt auf den finalen Band. Allerdings habe ich hier gemerkt, dass man die Bücher am besten alle hintereinander lesen sollte. Viele Details die wichtig sind, waren mir hier nicht mehr so präsent und ich habe ein gutes Drittel des Buches gebraucht um wieder komplett in das Buch einzutauchen. Nach und nach erinnerte ich mich wieder daran, was in den Vorbänden geschah und konnte die Zusammenhänge verstehen. Hätte ich die Bücher direkt hintereinander gelesen, wäre das wohl deutlich einfacher gewesen.

Denn die Geschichte rund um die Raven Boys, die Ley-Linien, Glendower, Cabeswater, Blue und ihre Familie, die allesamt Wahrsager sind, ist recht komplex, mysteriös und geheimnisvoll. Zu Beginn kann man gar nicht ahnen in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird. Es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und Wendungen und gerade das macht für mich den Reiz dieser Reihe aus.
Auch in diesem finalen Band gibt es neue Erkenntnisse über Blue und die anderen. Spannende Wendungen bleiben nicht aus und auch hier wusste ich nie wirklich was mich erwartet.

Das Buch hat zwar auch seine kleinen Längen, aber ich liebe die Idee dahinter und auch die neue Bedrohung in diesem Band fand ich fasznierend. Alles hängt irgendwie zusammen und offenbart ein großartiges Ganzes. Irgendwann werde ich noch einmal alle Bücher direkt hintereinander lesen, dann werden mir bestimmt noch mehr Details auffallen.

Die Protagonisten sind natürlich weiterhin erstklassig ausgearbeitet und mit ihren Ecken und Kanten einfach liebenswert. Keiner von ihnen ist “normal” oder langweilig und irgendwie ist jeder auf seine Art etwas besonderes. Ich liebe den Zusammenhalt der Truppe und auch, dass hier ein neuer Junge zu der Truppe stößt gefällt mir.

Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven
(personaler Erzähler) geschildert, was wunderbar passt. Schon an den
Gedanken und der Ausdrucksweise der verschiedenen Charaktere erkennt
man, welche Perspektive gerade dargestellt wird. Maggie Stiefvaters
Schreibstil ist dabei einfach einzigartig, teils komplex, aber immer
wieder poetisch und wunderschön. Sie kann ebenso gut eine mystische oder
gefährliche Atmosphäre erschaffen, wie auch Humor, Trauer und Liebe darstellen.
Hier hat sie allerdings auch noch ein andere spannende Ausdrucksweise verwendet, die an manchen Kapitelanfängen das Ganze so wirken lässt, als würde jemand eine Geschichte erzählen.

Das Ende ist unglaublich stimmig und rundet das Ganze toll ab, sodass ich das Gefühl hatte, dass alle offenen Handlungsstränge so weit abgeschlossen sind und ich gut mit einer meiner Lieblingsreihen abschließen kann. Außerdem werden die letzten Geheimnisse gelüftet. 
Dennoch bin ich traurig, dass diese einzigartige und mystische Geschichte vorbei ist und freue mich schon auf weitere Werke der Autorin.

“Wo das Dunkel schläft” bietet eine stimmigen Abschluss einer einzigartigen und mystischen Reihe. Allerdings sollte man alle Bände wohl direkt hintereinander lesen. Das hätte mir vieles vereinfacht, da das Ganze doch etwas komplexer ist und es viele Geheimnisse zu lüften gibt. Dennoch fand ich diesen Band sehr gelungen und bin nun etwas traurig, dass meine Reise mit Blue und ihren Freunden beendet ist. Wer außergewöhnliche Fantasybücher mag, sollte bei dieser Reihe auf jeden Fall einen Blick riskieren.

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