[Rezension] “Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden” von Emily Barr

 
 
 
Flora Banks Gedächtnis funktioniert nicht so, wie es eigentlich sein sollte. Seitdem sie 10 ist, bleibt nichts in ihrem Gedächtnis, alles vergisst sie wieder. Sie muss sich mit Notizen durchs Leben kämpfen und immer aufs Neue erfahren, dass sie nicht mehr 10 Jahre alt ist. Doch eines Tages bleibt doch etwas in ihrem Gedächtnis. Ein Kuss mit einem Jungen. Voller Hoffnung begibt sie sich auf eine Reise in der Hoffnung, dass sich in ihrem Leben endlich einmal etwas ändern wird.
 

 
Schon als ich zum ersten Mal von dem Buch gehört hatte, wurde ich neugierig. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es für ein Mädchen zur Schwelle des Erwachsenwerdens ist, wenn man sich an nichts erinnert, was nach dem 10. Lebensjahr geschehen ist. Flora hat eine ganz gute Technik dafür entworfen und durch Notizen kommt sie durchs Leben. Hat aber immer wieder Probleme. Durch ihren Gedächtnisverlust wiederholt sich für den Leser vieles immer wieder, aber das finde ich nicht schlimm, sondern wichtig um zu sehen, wie Floras Leben wirklich aussieht. Ihre Eltern halten sie aus allem heraus und so bleibt vieles im Dunkeln. Erst nach und nach erfährt man als Leser, wieso sie wirklich unter Gedächtnisverlust leidet und was in ihrem Leben so passiert ist. Da gab es so einige überraschende und schockierende Erkenntnisse für mich.

Flora ist durch ihre Erkrankung sehr naiv, was zwar verständlich ist, aber manchmal für mich etwas anstrengend war. Dennoch ist sie liebenswürdig und wächst in dem Buch über sich hinaus. Die restlichen Figuren blieben teilweise etwas blass und ich konnte deren Handlungen nicht immer nachvollziehen.

Was mich allerdings etwas gewundert hatte, war wie einfach sie die Reise meistert um zu dem Jungen zu kommen, der sie küsst. Auch weiß ich nicht, ob es realistisch ist, dass sie sich an manche Dinge auf einmal erinnern kann, an so vieles alltägliche aber nicht.
Dennoch handelt das Buch von Mut, von Freundschaft, der Suche nach der Wahrheit und dem Wunsch etwas zu verändern, was ich einfach total schön fand. Es ist ein tiefgründiges und tolles Buch, das zwar nicht ganz überzeugen kann, aber dennoch lesenswert ist.

Der Plot wird komplett aus der Ich-Perspektive von Flora geschildert, was ich gerade wegen ihrer Erkrankung sehr gut fand. Da man so als Leser direkt Zugang zu ihr gefunden hat und noch viel besser nachvollziehen konnte, wie das Leben für sie so ist.

Das Ende bietet einen stimmigen Abschluss und so bin ich trotz meiner Kritik froh, dass ich dieses Buch gelesen habe.


 
“Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden” ist ein unterhaltsames Buch, mit einem schwierigem Thema, aber einer wichtigen Botschaft. Ich kann es insgesamt nur empfehlen, auch wenn ich nicht alles für ganz realistisch halte.
 

8 Replies to “[Rezension] “Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden” von Emily Barr”

  1. Hallo Mandy,

    wie leicht Flora die große Reise meistert hat mich auch gewundert. Sie konnte sich auch ziemlich lang am Stück errinnern, während sie unterwegs war. Aber insgesamt mochte ich Flora wie Du sehr und auch die Botschaft, die das Buch sendet.

    Liebe Grüße, Hanna

  2. Hallo Mandy,
    ich empfand die Ich-Perspektive auch so wie du, nämlich dass man besser verstehen konnte, was wohl in Flora vorgeht. Und ich fand es gut, dass der Kuss ihr Hoffnung für ein unabhänigeres Leben gegeben hat, weil sie sich immer noch daran erinnern konnte.
    LG Ingrid (von buchsichten.de)

  3. Hey Mandy

    Bevor nun die zweite Leserunde dann startet, habe ich es endlich geschafft, die Punkte für die erste Runde einzutragen. hier kannst du diese sehen.
    Ich fände es toll, wenn du auch bei "Beware that Girl" wieder mitlesen würdest.

    lg Favola

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