[Rezension] “Das Paket” von Sebastian Fitzek

Seitdem die Psychiaterin Emma vergewaltigt wurde, traut sie sich nicht mehr aus dem Haus. Sie ist sich sicher, dass sie das dritte Opfer des sogenannten “Friseurs” war. Ein Serienmörder, der seinen Opfern die Haare vom Kopf schert und sie dann tötet. Emma ist das einzige Opfer das überlebt hat, doch das Zimmer in dem sie vergewaltigt wurde, gibt es angeblich gar nicht und kaum einer glaubt Emma. So verschanzt sie sich in ihrem Haus, bis sie eines Tages ein Paket für einen Nachbarn annehmen soll, den sie nicht kennt und dabei kennt sie alle ihre Nachbarn. Und schon geht der Horror erneut los.


Ich muss gestehen, dass dieses Buch erst mein zweites Buch von dem Autor war, weil ich nur selten Thriller lese. Bisher kannte ich nur “Noah”, was mir zwar auch gefallen hat, aber meiner Meinung nach nicht an “Das Paket” herankommt. Denn “Das Paket” hat mich unglaublich in seinen Bann gezogen.
Schon der Prolog, der eine Szene aus Emmas Kindheit zeigt, konnte mich fesseln. Danach gibt es einen Zeitsprung von achtundzwanzig Jahren und man begleitet Emma, die einen Vortrag auf einem Kongress hält. Anschließend wird sie im Hotel vergewaltigt und erneut gibt es einen Zeitsprung von sechs Monaten. Sechs Monate nach der Tat befindet sich Emma bei ihrem besten Freund und Anwalt Konrad, der sie ausfragt und so erfahren wir, was drei Wochen zuvor geschehen ist, nachdem Emma ein Paket von einem fremden Nachbarn erhalten hat.

Diese Zeitsprünge fand ich sehr ansprechend, weil es die Neugierde schürt und zu Beginn nur wenig verraten wird. Erst nach und nach versteht der Leser die Zusammenhänge, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Zwischendurch zweifelt man an allem und jedem, selbst an Emma selbst, so sehr versteht sich Sebastian Fitzek darauf den Leser in die Irre zu führen. Zu keiner Zeit wusste ich wirklich, was als nächstes passiert. Es gibt unglaubliche Entwicklungen und ich wusste bis zum Schluss nicht, was wirklich dahinter steckt, obwohl ich wild spekuliert habe.
Der Plot ist durchweg spannend und auf seine Art faszinierend.

Dabei tat Emma mir ab der ersten Seite leid. Ich fühlte mir ihr und auch wenn ihr Verhalten manchmal unlogisch und seltsam war, konnte ich das bei dem was ihr passiert durchweg nachvollziehen. Sie muss so viel durchmachen und hat nur wenig Unterstützung. Sie traut sich nicht mal mehr vor die Haustür und erkennt selber, dass sie psychische Probleme hat, doch schafft sie es nicht etwas dagegen zu unternehmen.
Die Figuren des Buches waren unglaublich gut ausgearbeitet und facettenreich, auch wenn mir nicht jeder sympathisch war. Aber das hat hier einfach auch gepasst.

Der Schreibstil ist unglaublich fesselnd, emotional und bildgewaltig, dabei aber nicht zu blutig oder brutal und das obwohl Menschen sterben. Alles wird aus der personalen Erzählperspektive von Emma geschildert, was ich sehr passend fand.

Das Ende hat mir unglaublich gut gefallen, denn es gibt eine entscheidene Wendung und so entsteht ein Ende mit dem ich nicht gerechnet hätte, aber das Buch überzeugend abschließt. Ich bin völlig begeistert von diesem Thriller und muss unbedingt noch mehr Bücher von dem Autor lesen.


“Das Paket” war für mich ein Highlight. Es hat so einen unglaublichen Sog auf mich ausgeübt, dass ich es gar nicht schnell genug beenden konnte. In der Zwischenzeit habe ich so ziemlich jeden verdächtigt und die Auflösung habe ich als sehr gelungen empfunden. Wer spannende Psychothriller sucht, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

2 Replies to “[Rezension] “Das Paket” von Sebastian Fitzek”

  1. Hi Mandy,
    ich kann deine Begeisterung absolut nachvollziehen, denn mir ging es genauso.
    Ich finde, dieser Thriller kommt wieder an den Stil seiner älteren Werke heran, und ist somit für mich, eines seiner besten Bücher.
    Ich wünsch dir einen schönen Nikolaus und hoffe dein Stiefel war gefüllt?
    Liebe Grüße
    Ela

    1. Hi Ela,
      ich kenne ja außer Noah keins seiner Werke, aber das werde ich hier nach auf jeden Fall änden. :D
      Leider hat mich der Nikolaus ignoriert, dafür hat mein Sohn einen vollen Stiefel gehabt. :) Ich hoffe, dass wenigstens deiner gefüllt war.
      Liebe Grüße
      Mandy

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