[Rezension] “Haus der tausend Spiegel” von Susanne Gerdom

 

Annik ist eine Hexe und sie hat vor an der Hexenakademie zu studieren. Doch dafür muss sie zuerst eine Prüfung bestehen. Dazu nimmt sie die Arbeit als Kindermädchen der Familie van Leuwen an und kümmert sich um Elias. Schnell merkt sie, dass in dem Anwesen so einiges Merkwürdiges vor sich geht und auch die Hausbewohner einiges zu verbergen haben. Doch was steckt hinter dem Ganzen und kann sie der Familie helfen?

 

Mittlerweile bin ich ein riesiger Fan von Susanne Gerdoms Büchern, weil sie immer originell sind und sie so unglaubliche Ideen hat, das man das Gefühl hat etwas völlig innovatives zu lesen. So ging es mir auch mit “Haus der tausend Spiegeln”, denn es spielt in einer Welt in der es Hexen und Magie gibt. Von der Atmosphäre und Sprache her, würde ich es eher im 19. Jahrhundert ansiedeln, aber es gibt auch moderne Dinge, wie Jeanshosen, so dass man das Setting nur schwer einordnen kann. Hier hätte ich mir zwar etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht, aber wenn man sich erst einmal auf das Setting einlässt, kann das Buch durchweg überzeugen.

Die ganze Atmosphäre des Buches ist märchenhaft düster. Zwischendurch hatte ich das Gefühl eine Version von “Die Schöne und das Biest” zu lesen, auch wenn es nur in wenigen Aspekten zutrifft. Denn in dem Buch steckt so viel mehr. Allerdings finde ich, dass die Kurzbeschreibung des Buches zu viel über den Inhalt erzählt. Ich bin froh, dass ich bei Susanne Gerdoms Bücher keine Kurzbeschreibungen mehr lese, denn hätte ich sie gelesen, hätte sie mir so einiges an Lesespaß genommen, weil ich es spannend fand mit Annik rauszufinden, was hinter allem steckt. Manches davon wird schon in der Kurzbeschreibung verraten, was ich einfach schade finde.

Annik war mir ab der ersten Seite an sympathisch. Sie hat klare Ziele und ich finde es toll, wie sie sich Elias nähert. Dieser ist verhaltensauffällig und verbringt fast die komplette Zeit in einer dunklen Kiste, doch sie gibt nicht auf und versucht Zugang zu dem kleinen Jungen zu bekommen. Und auch den anderen Bewohnern des Anwesens Gabriel, Daniel und Rafael kommt sie näher und sorgt so dafür, dass man mehr über sie erfährt. Jeder hat seine Eigenarten und keiner von ihnen ist eine einfache Figur. Sie sind alle tiefgründig ausgearbeitet und das Ende das verrät, was Elias, Gabriel, Daniel und Rafael wirklich verbindet, konnte mich schockieren und überzeugen.

Der Schreibstil passt wie schon erwähnt ins 19. Jahrhundert, ist sehr atmosphärisch, teils märchenhaft und fesselnd. Dabei aber leicht und locker gehalten und sehr emotional. Susanne Gerdom hat es geschafft, dass ein wahres Kopfkino vor meinen Augen entstand. Der Plot wird hauptsächlich aus Anniks personaler Erzählperspektive geschildert, es gibt aber auch den einen oder anderen Perspektivwechsel, der das Ganze wunderbar ergänzt.

Das Buch war für mich ein wahres Highlight, auch wenn ich am Ende ein winziges Detail nicht ganz verstanden habe, komme ich nicht umhin es mit der vollen Punktzahl zu bewerten. Es hat mich so in seinen Bann gezogen und überzeugt. Die Grundidee ist genial, das Ende ebenfalls und so kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne etwas düstere Bücher liest.

 

 

“Haus der tausend Spiegel” war für mich ein wahres Highlight, auch wenn ich finde, dass die Kurzbeschreibung zu viel verrät. Es ist ein märchenhaft düsteres Buch mit einer originellen und grandiosen Idee und so kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

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