[Rezension] “Die Kinder der Kirschblüte- Die Kinder erwachen” von Cardo Polar

Hanna hasst ihr Leben, sie ist depressiv und würde am liebsten alles beenden. Nur im Internet findet sie Gleichgesinnte und Verständnis in einem Forum. Dort tauscht sie sich mit anderen Jugendlichen aus. Eines Tages beschließen diese ein Zeichen zu setzten und sich an denen, die ihnen das Leben zur Hölle machen zu rächen. Doch dann gerät alles aus dem Ruder und als in Hanna eine seltsame Gabe erwacht wird sie gejagt…


 

Ich muss gestehen, dass ich auf dieses Buch nie im Leben aufmerksam geworden wäre, wenn mich der Autor nicht gefragt hätte, ob ich es lesen möchte. Ich bin froh, dass er es getan hat, weil ansonsten wäre mir eine tolle und ungewöhnliche Geschichte entgangen.

Es beginnt schon sehr ungewöhnlich durch einen Schreibstil, der einfach “frei Schnauze” das beschreibt, was Hanna denkt, mit Schimpfwörtern und allem was dazu gehört. Das finde ich mutig, aber auch sehr authentisch. So wird Hannas Depression realistisch dargestellt und ihre Gefühle überzeugend übermittelt. Manchmal fand ich es zwar etwas anstrengend zu lesen, aber es ist so wirklich passend. 
Neben Hannas Perspektive (personaler Erzähler) gibt es aber auch Abschnitte aus der Vergangenheit, die Sarahs Leben erzählen. Da ist der Schreibstil ganz anders und passt zu der älteren Zeit in der die Geschehnisse spielen und alles wirkt sanfter und passt zu der ganz anderen Protagonistin. Bei Sarahs Perspektive wird schnell klar, dass es sich bei dem Buch nicht nur um eine Geschichte rund um depressive Teenager handelt, sondern auch ein Fantasyanteil da ist, der mich fasziniert hat.

Allerdings muss ich gestehen, dass ich so manchmal meine Probleme mit den Protagonisten hatte, weswegen ich trotz des wirklich guten Buches nicht die volle Wertung vergebe. Ich finde depressive Teenager einfach anstrengend, auch wenn Hanna wirklich gut dargestellt ist und ich auch Verständnis für ihre Depression und ihre Situation hatte und sie ja auch nichts dafür kann, dass sie depressiv ist, nervte sie mich manchmal. Doch hier erfährt man, wie Mobbing für Jugendliche sein kann, was mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Sarah dagegen fand ich faszinierend, da sie zwei Gesichter hat und eigentlich ein ruhiges Mädchen ist, das aber auch von jetzt auf gleich ausrasten kann.
Insgesamt sind alle Figuren des Buches mit viel Liebe ausgearbeitet und haben ihre Ecken und Kanten. Sie sind speziell und teils schwierig und bestimmt nicht für jeden etwas.

Der Plot an sich ist durchweg spannend. Ich mochte den Wechsel zwischen den Epochen und das man nach und nach erfährt, was es mit Hannas Gabe auf sich hat. Dafür, dass das Buch recht wenige Seiten hat, passiert unglaublich viel. Das Buch ist mehr als spannend und ich musste es in eins durchlesen.
Neben Mobbing, Depressionen und dem Fantasyanteil wird hier auch deutlich was soziale Netzwerke heutztage für einen Einfluss auf Jugendliche haben können und was daraus resultiert. Das finde ich sehr gelungen dargestellt.
Das Ende bietet einen guten Abschluss, lässt aber noch vieles ungeklärt, sodass ich mich sehr auf den zweiten Band freue.


 

Ich kann “Die Kinder der Kirschblüte- Die Kinder erwachen” jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer außergewöhnlichen Geschichte ist, die mehrere Elemente verbindet und der auch einem Fantasyanteil nicht abgeneigt ist. Ich habe diesen Auftakt sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

2 Replies to “[Rezension] “Die Kinder der Kirschblüte- Die Kinder erwachen” von Cardo Polar”

  1. Hallo Mandy,

    ich lese das Buch gerade im Rahmen einer Leserunde. Das Cover sieht so genial aus, aber eigentlich hätte ich auch nicht danach gegriffen. Ich hatte aber schon eine gute Rezension dazu gelesen und die Neugier war geweckt. Zumal ich das Thema Mobbing sehr spannend finde.

    Liebe Grüße,
    Anna

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