[Rezension] “Winterglanz” von Elin Hilderbrand

 

Der 62-jährige Kelley Quinn ist eigentlich recht zufrieden mit seinem Leben. Als Besitzer einer Pension auf Nantucket, Vater von vier erwachsenen Kindern und glücklich verheiratet mit seiner zweiten Ehefrau, steht einem wundervollen Weihnachtsfest nichts im Weg. Doch dann erwischt er seine Frau Mitzi mit dem seit Jahren engagierten Weihnachtsmann in einer ziemlich eindeutigen Situation und erfährt, dass sie ihn schon seit Jahren zur Weihnachtszeit betrügt. Das Weihnachtsfest droht in einer Katastrophe zu enden und seine Kinder haben alle mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. 

 

Im Winter lese ich immer mal gerne Bücher, die rund um die Weihnachtszeit spielen um mich selber ein bisschen auf Weihnachten einzustimmen. So wurde ich direkt auf dieses Buch aufmerksam und es klang wirklich vielversprechend. Doch leider konnte es mich aus drei Gründen nicht ganz überzeugen.
Da wäre erst mal die Haupthandlung, die sich mit Kelly und seine Frau, die fremdgeht, befasst. Aber es bleibt nicht dabei. Jeder seiner Kinder hat zu diesem Weihnachtsfest seine eigenen Probleme und Dramen. 

Seine Tochter Ava ist unglücklich mit ihrem Freund, der sie nicht heiraten möchte und lieber bei seiner Familie feiert. Sein Sohn Kevin, der bisher sehr viel Unglück in seinem Leben hatte, ist heimlich verliebt und traut sich nicht seiner Familie davon zu erzählen. Sein ältester Sohn Patrick droht im Gefängnis zu landen und sein jüngster Sohn Bart befindet sich im Einsatz in Afghanistan und keiner hat etwas von ihm gehört. Das alles war wir für ein Weihnachtsfest in einer Familie zu viel des Guten. Klar kann es solche Probleme überall geben, aber das gerade das alles in einem Jahr passiert, halte ich doch für etwas unwahrscheinlich. Ach und dann taucht auch noch Kellys Exfrau Margaret wieder auf und mischt sich ins Weihnachtsfest ein.

Ein anderer Grund wieso ich das Buch nicht so mochte, war, dass besonders bei Margaret immer ihr Reichtum betont wurde, da sie eine erfolgreiche Nachrichtensprecherin ist, aber auch bei Patrick fällt das auf. Ich mag einfach lieber “normale” Menschen und nicht super reiche und erfolgreiche. Aber mit dem Punkt hätte ich noch gut leben können, da dafür Ava und Kevin und mittlerweile auch Kelley dafür umso normaler sind. Insgesamt sind die Protagonisten auch wirklich gut ausgearbeitet und konnten mich überzeugen.

Allerdings, und das ist mein dritter Kritikpunkt, hatte ich einfach Probleme eine emotionale Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen und gerade das ist mir bei solchen Büchern einfach wichtig. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mich konnten die Schicksale der Familie auch zum Teil mitreißen, aber die Emotionen haben mich einfach nicht erreicht. Ich hatte das Gefühl alles aus weiter Ferne mitzuerleben, was ich wirklich schade finde.

Das hört sich alles nun sehr negativ an, dabei fand ich das Buch eigentlich gar nicht so schlecht. Es ließ sich leicht und locker lesen und der Schreibstil ist nach meinem Geschmack. Alles wird aus der Perspektive (personaler Erzähler) von Kelley, Ava, Margaret, Kevin und Patrick erzählt, sodass jedes Drama seinen Raum in dem Plot hat. Bei jedem Perspektivwechsel steht der jeweilige Name über dem Kapitel, was ich wirklich gut finde um den Überblick zu behalten.

Der Plot endet mit einem halben Happy End, viele der Dramen lösen sich, aber nicht alle. Bei mir blieb die erhoffte Weihnachtsstimmung durch das Buch leider aus, aber dennoch habe ich es insgesamt gerne gelesen.

 

“Winterglanz” ist ein Buch, das bei mir leider nicht ohne Kritik wegkommt, auch wenn sich meine Rezension schlimmer anhört als es ist. Eigentlich habe ich das Buch gerne gelesen, aber bei mir blieb die erhoffte Weihnachtsstimmung aus und auch sonst war vieles nicht nach meinem Geschmack, sodass ich mich für eine mittelmäßige Bewertung entschieden habe. Ich denke aber dennoch, dass dieses Buch viele andere Leser begeistern könnte.

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