[Rezension] “Sommerzauber wider Willen” von Sarah Morgan

 

Sean O’Neil ist orthopädischer Chirurg und liebt seine Arbeit über alles. Nichts ist ihm wichtiger als für seine Patienten da zu sein, nicht einmal seine Familie. Nach einem Streit mit seinem Großvater meidet er Snow Crystal immer mehr. Doch wegen eines Notfalls kehrt er zurück und hilft, wo er nur kann. Am liebsten würde er so schnell wie möglich wieder in sein eigentliches Leben zurückkehren, aber da ist noch Élise Philippe, die französische Küchenchefin, zu der er sich immer noch hingezogen fühlt, obwohl er nie eine Beziehung eingehen würde…

Nachdem man in “Winterzauber wider Willen” schon das Vergnügen hatte Jackson, den Zwillingsbruder von Sean kennenzulernen und dabei zu begeleiten, wie er sich verliebt, war ich sehr gespannt darauf, was mich bei Seans Geschichte erwartet, da er im Vorband noch eine Randrolle einnimmt und ich ihn nicht einschätzen konnte. Doch da ich “Winterzauber wider Willen” schon geliebt habe, habe ich mich sehr auf diesen Band gefreut.

“Sommerzauber wider Willen” ist anders, vor allem da die beiden Protagonisten, die im Mittelpunkt stehen, alles andere als einfach sind. Beide haben ihre Vergangenheit und alles ist erst sehr nebulös. Vor allem Élises Vergangenheit hat es in sich. Sie möchte sich nie wieder in jemanden verlieben und so ist das, was sie mit Sean hat und hatte für sie immer nur eine Affäre, was Sean als eingefleischter Junggesselle natürlich wunderbar passt. Er möchte nichts festes und lebt für seine Arbeit, die er auch wirklich beherrscht. Dennoch herrscht zwischen den beiden eine ständige prickelnde Atmosphäre und eine Anziehung, die man auch als Leser schon fast körperlich spürt. Nachdem man erfährt, was Élise so erlebt hat, kann man ihr ganzes Verhalten sehr gut verstehen und da ich diese Frau, die ihr Herz auf der Zunge trägt, einfach sehr mag, fühlte ich stets mit ihr. 
Toll fand ich auch, dass man nebenbei erfährt, was aus Jackson und Kayla geworden ist, auch wenn sie hier eher Randfiguren sind. Ich mag jede einzelne Figur dieser Reihe und finde es gut, dass man hier mehr über einige von ihnen erfährt.

Ich liebe Sarah Morgans Schreibstil, denn sie schreibt so einfühlsam, emotional und grandios, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte. Alles wird aus Élises und Seans Perspektive geschildert (personaler Erzähler), was sehr gut passt. Zu Beginn bin ich über ein paar Formulierungen in den Dialogen gestolpert, aber das kann auch an der Übersetzung gelegen haben. Das hat meinen Lesegenuss jedoch nicht negativ beeinflusst. Dazu beschreibt Sarah Morgan Snow Crystal wunderschön und zauberhaft, sodass ich am liebsten selbst einmal dahin reisen würde.

Zwar fehlte mir etwas das winterliche Feeling in Snow Crystal, aber auch die Sommerseite konnte mich überzeugen. Es ist ein Buch voller Emotionen, Familienproblemen, Vertrauen, Zusammenhalt und Liebe und ich habe jede einzelne Seite genossen. Auch wenn das Ende vorhersehbar ist, passiert auf dem Weg dahin sehr viel Unvorhersehbares und zu keiner Zeit langweilte ich mich, auch wenn das Spannungsniveau recht niedrig war, wurde das durch den hohen Gefühlsanteil und dass man als Leser einfach mit den Protagonisten leidet und liebt ausgeglichen.

 

Wer Liebesgeschichten mag, sollte sich diese Reihe nicht entgehen lassen. Ich konnte mich dem Zauber von Snow Crystal nicht entziehen, denn ich liebe Sarah Morgans Art zu schreiben und freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

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