[Rezension] “Eichenweisen- Das Geheimnis von Connemara” von Felicity Green

 
 

 

Nachdem die achtzehnjährige Alice einen Unfall hatte und drei Wochen im Koma lag, versteht sie auf einmal niemanden mehr und auch sie kann keiner verstehen. Denn auf einmal spricht und versteht sie kein Deutsch mehr, sondern eine völlig andere Sprache. Seit dem Koma hat sie Erinnerungen an eine andere Person in sich, die immer mehr an die Oberfläche gelangt und mit ihr eine Liebe aus einer längst vergangenen Zeit. Um mehr darüber herauszufinden, was mit Alice passiert ist, reist sie nach Irland, denn die fremde Sprache, die sie auf einmal spricht, ist Irisch. Auf den Spuren der Vergangenheit droht Alice sich selber zu vergessen und befindet sich schnell in Gefahr. Der geheimnisvolle Dylan, den sie aus ihren Träumen kennt, versucht Alice zu helfen, doch wird er es schaffen?

 

“Eichenweisen- Das Geheimnis von Connemara” ist ein Buch, das schon mit seinem Cover überzeugen kann, denn ich liebe die Art des Covers und auch der Klappentext konnte mich neugierig machen. Als Irland-Fan und da ich mich früher sehr für die Kelten und irischen Sagen und Mythen interessierte, war das Buch genau das Richtige für mich. Denn mit diesen Mythen, Sagen und Legenden befasst sich ein großer Teil des Buches. Wer allerdings kein Interesse an den irischen und keltischen Mythen, Sagen und Legenden hat, könnte sich bei der Masse und vielen detaillierten Ausführungen allerdings langweilen, denn neben den Druiden und der Anderwelt wird vieles thematisiert und erläutert. Mich konnte dieser Aspekt komplett faszinieren und fesseln, sodass es für mich zu keiner Zeit langweilig wurde.

Doch zuerst beginnt das Buch in Deutschland. Alice wacht aus dem Koma auf und weiß nicht was mit ihr passiert ist. Als sie kein Wort von dem versteht, was die Menschen um sie herum reden und keiner sie versteht, ist ihre Verzweiflung und Verwirrung hautnah spürbar, da alles aus ihrer Ich-Perspektive geschildert wird, was ich sehr passend finde. So fühlte ich von Beginn an mit Alice und wollte unbedingt wissen, was hinter allem steckt und wieso sie auf einmal kein Deutsch mehr spricht, sondern Irisch. 
So beginnt eine spannende Suche nach Antworten und die Reise nach Irland beginnt. 

Man merkt, dass die Autorin Irland gut kennt, denn sie kann alles wunderbar beschreiben und eine tolle Atmosphäre heraufbeschwören, die das Fernweh nach Irland wecken kann. Insgesamt gefällt mir ihr Schreibstil sehr gut, doch ist er auch gewöhnungsbedürftig, da ich zu Beginn über einige Formulierungen gestolpert bin. Alice drückt sich an manchen Stellen nicht wie eine typisch Achtzehnjährige aus, was vielleicht an der Person aus der anderen Zeit liegen kann, die in ihr hochkommt, mich aber stellenweise einfach irritierte. Formulierungen, wie “eine ewigwährende Sekunde” passen meiner Meinung nach einfach nicht zu einer achtzehnjährigen aus der heutigen Zeit, aber irgendwann habe ich mich daran gewöhnt und konnte völlig in die Geschichte versinken.
Felicity Green kann Gefühle sehr gut übermitteln und schafft es den Leser lange im Dunkeln tappen zu lassen, was das Geheimnis um Alice betrifft. 

So beginnt eine spannende Reise nach Antworten mit überraschenden Wendungen, in der der Fantasyanteil, aber sehr gering ist.
Ich hätte mit mehr Fantasy gerechnet, aber dennoch gefiel mir das Buch gut. Einzig ein Zeitsprung war mir zu extrem, weil Alice zuerst in Irland war und sich mit dem Mädchen Bridget treffen wollte und auf der nächsten Seite ist sie in Deutschland und es ist einige Zeit vergangen. An dem Punkt war ich zuerst verwirrt und brauchte wieder einen Moment um in den Plot hineinzufinden.

Alice an sich ist eine tolle und authentische Protagonistin, die im Laufe des Buches zu sich selbst findet und sich realistisch entwickelt. Ich habe sie sehr gerne auf der Suche nach Antworten begleitet und auch die anderen Charaktere konnten mich in ihren Bann ziehen.
Die Liebesgeschichte kann überzeugen, auch wenn ich zuerst skeptisch war. Denn sie entwickelt sich realistisch und ohne viel Kitsch.

Das Ende bietet einen fiesen Cliffhanger und ich schätze, dass der nächste Teil mehr Fantasy beinhalten wird.
Die Enthüllung am Ende ist grandios und gibt allem noch mal einen andere Wendung, sodass ich mich sehr auf den nächsten Band freue.

 

“Eichenweisen- Das Geheimnis von Connemara” ist ein Buch einer Indie-Autorin, das man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man Irland liebt und irische und keltische Mythen, Sagen und Legenden interessant findet. Das Buch konnte mich durchweg fesseln und Alice als Protagonistin überzeugen. Leider dauert es noch etwas bis der zweite Band erscheint, denn eigentlich würde ich am liebsten direkt weiterlesen und weiter in die Sagen Irlands versinken. 
Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es mit Alice weitergeht und was Felicity Green noch an Ideen zu bieten hat.

4 Replies to “[Rezension] “Eichenweisen- Das Geheimnis von Connemara” von Felicity Green”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert