[Rezension] Benjamin Percy- Roter Mond

 
 

Patricks Leben soll sich von Grund auf ändern. Er soll ein Jahr bei seiner Mutter leben und reist dort mit einem Flugzeug hin. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wird das Flugzeug das Ziel eines Attentats. Und nicht irgendeines. Ein Werwolf, die Lykaner genannt werden, greift das Flugzeug an.
Auch Claires Leben ändert sich für immer, als ihre Eltern umgebracht werden. Auf der Flucht muss sie sich auf ihre Doppelnatur als Lykanerin verlassen, obwohl sie sich nicht gerne verwandelt.
Währenddessen befindet sich Senator Chase Williams im Wahlkampf, denn er möchte Präsident werden. Sein Wahlkampfprogramm stützt sich hauptsächlich auf den Kampf gegen die lykanischen Terroristen, die auch für das Flugzeugattentat, was Patrick miterlebt, verantwortlich sind, und die Erfindung eines Impfstoffes gegen Lykantropie.

 

Als ich von dem Buch hörte, war mir schnell klar, dass ich es lesen möchte, weil ich Werwolfgeschichten an sich mag und immer wieder auf der Suche nach neuen Büchern in diesem Fantasy-Bereich bin. Schon lange habe ich nichts mehr aus dem Bereich gelesen und so war ich sehr gespannt auf die Umsetzung in “Roter Mond”.

Der Beginn konnte mich dann direkt in seinen Bann ziehen. Es beginnt blutig, spannend und der Anfang ist nichts für schwache Nerven. Man begleitet Patrick, der das Attentat des Lykaniers hautnah miterlebt. 
Auch Claires Geschichte beginnt spannend und rasant, da sie kurz nachdem man sie kennenlernt schon auf der Flucht ist. Claire und Patrick sind ungefähr im selben Alter, was mir gut gefallen hat.

Es gibt häufige Perspektivwechsel der verschiedensten Protagonisten, wobei aber Patricks und Claires Perspektive dominieren (personaler Erzähler). Ich fand es nicht ganz einfach die einzelnen Protagonisten zuzuordnen und einen Draht zu ihnen zu bekommen, aber nach und nach wurde es besser, je mehr ich über sie gelesen habe.
Dabei habe ich aber am liebsten die Stellen aus der Perspektive von Patrick und Claire gelesen und weniger die aus den anderen Sichten. Dennoch sind alle Protagonisten gut und authentisch ausgearbeitet.

Nach dem mehr als gelungenen Einstieg entwickelt sich das Buch anders, als ich erwartet hätte. Der Plot wird zunehmend politisch, gesellschaftskritisch, beschäftigt sich mit Forschern und mit Rassismus, was ich einerseits gut finde, andererseits nach meinen Erwartungen nach dem Anfang des Buches nicht mein Fall war. Mit zunehmender Seitenzahl hat sich das Buch für mich immer mehr in die Länge gezogen und konnte mich nur noch hin und wieder richtig fesseln. Dabei ist die Idee an sich gut durchdacht und bietet interessante Ansätze. 

Der Schreibstil an sich hat mir gut gefallen, allerdings waren mir die Perspektivwechsel manchmal zu plötzlich und ruckartig, was meinen Lesefluss gestört hat. Und auch sonst wirkt er immer mal abgehackt, ist dabei aber dennoch leicht und locker zu lesen.

Das Ende bietet ein eher ruhiges Finale, aber ich finde es durchaus gelungen, wie die verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen und ein stimmiges Ganzes ergeben. So machen die vielen Perspektivwechsel durchaus Sinn. Allerdings bleiben am Ende noch einige Fragen ungeklärt, sodass mich das Ende nicht völlig zufriedenstellen konnte.

 

Nach einem genialen Einstieg ins Buch waren meine Erwartungen an den Verlauf des Plots ganz anders, als er sich entwickelt hat, was meinen Lesegenuss geschmälert hat. Mit zunehmender Seitenzahl stellte sich bei mir Langeweile ein. Dennoch finde ich die Idee des Buches durchweg gelungen. Einige Abschnitte habe ich richtig gerne gelesen und auch die Protagonisten können überzeugen.

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