[Rezension] Wolfgang Hohlbein- Irondead: Der zehnte Kreis

 
 

Quinn Devlin, ehemaliger Polizist und nun Privatdetektiv lebt in Irland zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Als er für den Kaufmann Stanley Garland einen Auftrag annimmt, entdeckt er in einem ehemaligen Schlachthaus ein unheimliches Wesen aus Metall, das ihn angreift und ihm fast das Leben kostet. Kurz darauf verschwindet Stanley spurlos. Quinn lässt sein Verschwinden keine Ruhe und so versucht er mehr darüber herauszufinden. Doch was er dabei entdeckt, ist gar nicht so einfach zu glauben und hochgefährlich. Denn das Metallwesen im alten Schlachthaus war nur der Anfang.

 

Ich habe schon lange kein Buch mehr von Wolfgang Hohlbein gelesen, da mich seine letzten Werke nicht interessierten. “Irondead” klang aber gleich sehr interessant und so habe ich seinem neuesten Werk eine Chance gegeben ohne irgendwelche Erwartungen daran.

So habe ich mich also in die Welt von Irland zu Beginn des 20. Jahrhunderts begeben und Quinn auf seinen Abenteuern begleitet.
Der Einstieg ist mir ziemlich schwer gefallen, da ich mich zuerst an Wolfgang Hohlbeins komplexen Schreibstil gewöhnen musste, der alles andere als einfach ist, und mit Quinn als Protagonist nicht warm geworden bin. Wolfgang Hohlbein schreibt gerne lange Sätze und beschreibt viel und detaillliert, sodass ich mich auf die Sätze konzentrieren musste, damit mir nichts entgeht. Die Sprache passt zu der Zeit in der das Buch spielt. Dazu ist es irritierend, das die Protagonisten mal beim Nachnamen und mal beim Vornamen benannt werden. Die Handlung wird komplett aus der Sicht von Quinn erzählt (personaler Erzähler), was mir den Einstieg zusätzlich erschwert hat.

Quinn als Protagonist wirkt zu Beginn ziemlich oberflächig und trinkt und raucht für meinen Geschmack zu viel, obwohl es andererseits auch in die Zeit passt. Erst nach und nach wurde ich mit ihm warm und er mir mit seinen Handlungen sympathisch. Durch seinen Lebensweg hatte er es nicht immer leicht und seine sarkastische Art konnte mich dann doch überzeugen.
Neben Quinn gibt es einige interessante Protagonisten und selbst wirklich gelebte Menschen, wie Nikola Tesla nehmen neben den fiktiven Protagonisten eine interessante und spannende Rolle ein. Diese Verknüpfung von Realität und Fiktion konnte mich völllig begeistern.

Die Handlung an sich punktet durch seine interessante Ideen, überraschenden Wendungen und seiner Unvorhersehbarkeit. Zu keiner Zeit wusste ich, in welche Richtung sich das Buch entwickeln wird. Mit Steampunk-/ und Horrorelementen konnte mich das Buch immer wieder schocken und fesseln und im Großen und Ganzen nach meinen Einstiegsschwierigkeiten begeistern.
Allerdings führt der Klappentext in die Irre, weil die Titanic hat nur sehr wenig mit allem zu tun und findet auch kaum Erwähnung, was ich etwas schade finde.
Obwohl mich die Handlung insgesamt fesseln konnte und alles atmosphärisch und toll beschrieben ist, hat das Buch so seine Längen, sodass ich verhältnismäßig lange gebraucht habe um es zu beenden.

Das Ende ist spannend und in sich abgeschlossen, würde aber auch noch Stoff für einen Folgeband bieten, da nicht alles geklärt ist.

 

“Irondead” ist ein Buch, das mich trotz meiner Kritikpunkte gut unterhalten konnte. Die Idee ist innovativ und die Handlung einen Blick wert, auch wenn es so seine Längen hat. Fans von Wolfgang Hohlbeins Werken dürften hier aber viel Lesespaß haben.

4 Replies to “[Rezension] Wolfgang Hohlbein- Irondead: Der zehnte Kreis”

  1. Nun mein letzter Versuch mit Herrn Hohlbein liegt auch schon etwas zurück..die Sache mit dem schwarzen Turm..
    Das war ne nervige und ziemlich in die länge gezogene Geschichte und war somit überhaupt nicht Meines.

    Hm, Steampunk mag ich, mal schauen was andere Blogger so dazu schreiben werden..

    LG und schönes Wochenende..Karin..

    1. Huhu Karin,
      Steampunk mag ich eigentlich auch sehr gerne, aber naja, das Buch war einfach nicht ganz mein Fall. In der Leserunde gab es aber auch sehr viele positive Stimmen. ;)
      Liebe Grüße
      Mandy

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