[Rezension] Veronica Rossi- Gebannt: Unter fremdem Himmel (Band 1)

 
 
 

Aria wächst behütet auf. Als Tochter einer Wissenschaftlerin lebt sie in einer Biosphäre. Diese Biosphäre ist ein abgeschotteter Lebensraum, den sie nie verlässt. Denn außerhalb gibt es sogenannte Ätherstürme, Kannibalen und Gewalt. Durch ihr Smarteye, ein Gerät, dass jeder Bewohner der Biosphäre hat, verbringt sie die meiste Zeit ihres Lebens in den “Welten”, einer virtuellen Realität. Doch dann wird alles anders. Auf der Suche nach Informationen über Arias Mutter, die sie nicht mehr erreichen kann, begibt sie sich in Gefahr und wird anschließend verbannt. Dort droht ihr der sichere Tod. Doch Aria trifft auf Perry, ein Mensch, der außerhalb der Biosphäre aufgewachsen ist und ihr hilft, damit er seinen Neffen Talon wiederfindet, der von Biosphärenbewohnern entführt wurde.
So begibt sich das ungleiche Paar auf eine lange und beschwerliche Reise und kommt sich nach und nach näher…

“Gebannt” ist eine Dystopie unter vielen und auf den ersten Blick vielleicht nichts besonderes. Doch mich konnte das Buch von der ersten bis zu letzten Seite fesseln.
Der Einstieg ist mir trotz einiger unbekannter Begriffe erstaunlich leicht gefallen und es gefällt mir, was für eine Welt Veronica Rossi geschaffen hat. Einerseits gibt es die eher primitiven Menschen, die außerhalb der Biosphäre wohnen und andererseits die hochentwickelten Biosphärenbewohner. Es treffen zwei Welten aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Es hat mir unendlich viel Spaß gemacht die Welt zu entdecken und zu verstehen.
Besonders faszinierend finde ich dabei die Ätherstürme. Der Äther bedeckt den ganzen Himmel und vor allem im Winter kommt es zu gefährlichen Entladungen. Dabei hat mir allerdings ein bisschen die Erklärung gefehlt, woher der Äther genau kommt und auch sonst bleiben einige Fragen ungeklärt. Dennoch haben mir die detaillierten Beschreibungen gefallen.

Unterstützt wurde mein Lesegenuss durch die zwei Hauptprotagonisten, die zu Beginn sehr unterschiedlich sind und sich gegenseitig nicht leiden können. Aria hat regelrecht Angst vor dem “Barbaren” Perry und Perry hasst alle Biosphärenbewohner, die er “Maulwürfe” nennt. 
Perry kennt das harte Leben, Aria nicht. Dennoch gibt Aria nicht auf und nach und nach verändert sich ihre Sichtweise über die Außenwelt. Beide Protagonisten sind tiefgründig und toll ausgearbeitet und haben ihre Ecken und Kanten, was sie für mich erst recht sympathisch machen.
Aber auch die Nebenprotagonisten können sich sehen lassen.

Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Aria und Perry (personaler Erzähler) erzählt, so dass man als Leser einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von beiden Hauptprotagonisten bekommt und sich gut in sie hineinversetzen kann.
Der Schreibstil ist dabei sehr atmosphärisch und leicht und locker zu lesen. Veronica Rossi versteht sich darin, die Spannung nach und nach aufzubauen und immer wieder überraschende Wendungen mit einfließen zu lassen, so dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Liebesgeschichte wird authentisch erzählt, aber in einem Rahmen, der die Haupthandlung in keinster Weise stört.
Das Ende ist relativ offen und verspricht einen tollen zweiten Band.

“Gebannt- Unter fremdem” Himmel ist ein toller Auftakt einer Trilogie, der durch eine fantastische Welt und eindrucksvollen Protagonisten überzeugen kann. Dystopie-Liebhaber dürften auf jeden Fall gefallen an diesem für mich sehr spannendem Buch finden.

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