[Rezension] Rachel Cohn- BETA

 

Titel: BETA
Originaltitel: ANANDA Series 1: Beta
Autor: Rachel Cohn
Genre: Jugendbuch (vom Verlag empfohlenes Alter: ab 13 Jahre)
Verlag: cbt (Februar 2013)
ISBN: 978-3570161647
Gebundene Ausgabe:  416 Seiten
Preis: 17,99 €


Kurzbeschreibung:
Sie hat, was sie nicht haben soll: Gefühle …
Elysia ist eine Beta, ein geklonter Teenager, und sie lebt als Dienerin der
Menschen auf der paradiesischen Insel Demesne. Ihr einziges Ziel ist es,
ihren »Eltern« zu gefallen – bis sie entdeckt, dass nichts so ist, wie
es zu sein scheint. Die heile Welt auf der Insel wird von Klonen
gestört, die Gefühle und eine eigene Meinung haben, sogenannten defekten Klonen. Und dann entdeckt Elysia, dass auch sie Gefühle hat. Sie
verliebt sich und hat Erinnerungen an ihre First, den Menschen, von dem
sie geklont wurde und der längst tot sein muss. Ist sie selbst defekt?
Dies würde ihren Tod bedeuten, doch Elysia ist bereit zu kämpfen, für
ihre Freiheit und für ihre Liebe zu dem geheimnisvollen Tahir …

Quelle: Verlag


Die Handlung:
Elysia ist ein Klon, geschaffen um zu dienen. Sie ist eine sogenannte Teen-Beta, heißt ein Teenager-Klon, der noch nicht völlig ausgereift ist. Dennoch wird sie gekauft und soll fortan an als “Tochter” auf der Insel Demesne dienen. Diese Insel ist auf den ersten Blick das wahre Paradies und alles scheint perfekt. Auch Elysia ist zuerst der perfekte Klon und ist zufrieden mit ihrem Leben. Doch dann merkt sie, dass sie nicht so ist, wie es sein sollte. Sie hat Gefühle, Erinnerungen von dem Mädchen, von dem sie geklont ist und sie kann schmecken. Das alles darf ein Klon nicht haben, sonst wird er ausgemustert und das bedeutet seinen Tod. Auch auf Demesne ist nicht alles, wie es scheint….

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch ist mir trotz ein paar wenigen unbekannten Begriffe sehr leicht gefallen. Man begleitet Elysia nachdem sie als Klon erwacht ist und erfährt mit ihr zusammen einiges über die Insel und über die Welt an sich. Dabei ist einiges nur angedeutet, anderes wiederum sehr ausführlich und schön geschildert.
Vor allem die Beschreibungen von Demesne (der Insel) haben es mir angetan.
Schnell konnte ich in die Welt der Klone eintauchen. Dabei finde ich die Idee originell und faszinierend. Sie bietet viel Stoff zum Nachdenken, was den Umgang mit Klonen und die Frage nach einer Seele angeht.
Spannung kommt zunächst nur wenig auf, die Handlung ist zu Beginn eher seicht und hat mich mehr durch Elysias Entwicklung, als durch überraschende Wendungen packen können. Dabei wird das Leben auf Demesne und Elysias Alltag sehr detailliert geschildert und es passiert recht wenig.
Erst in dem letzten Viertel des Buches überschlagen sich die Ereignisse und es gibt so viele Überraschungen und einige Spannungsmomente mit denen ich zuvor nicht gerechnet habe. Allein das Ende hat mich völlig überrumpelt. Es endet mit einem heftigen Cliffhanger, so dass ich am liebsten direkt den zweiten Band lesen würde. Es bleibt insgesamt auch noch sehr viel ungeklärt. Nach diesem Ende denke ich, dass Band zwei einiges Potenzial bietet und da die fehlende Spannung von Band eins ausgeglichen wird.
Die Liebesgeschichte in “BETA” hätte ich mir etwas anders vorgestellt, aber dennoch passt sie irgendwie dazu. Sie strotzt nicht vor Romantik, gliedert sich aber schön in die Gesamthandlung ein.
 
Die Protagonisten:

Elysia ist zuerst der perfekte Klon und eine eher langweilige Protagonistin. Ihre Unwissenheit in Bezug auf das Leben und die Sprache der Jugendlichen, hat für die eine oder andere lustige Stelle gesorgt. Sie muss zu Beginn noch einiges lernen, entwickelt sich aber in dem Buch sehr stark. Sie wird zunehmend menschlicher und hinterfragt ihr Dasein. Dadurch gewinnt sie schnell an Tiefe und Sympathie und wird zu einer tollen Protagonistin. Sie hat viel zu meinem Lesegenuss beigetragen.
Alle anderen Protagonisten bleiben etwas blass, was vielleicht auch an dem langweiligen und perfekten Leben auf Demesne liegt. Eigentlich sind dort alle sehr eingefahren in ihr Leben und zeigen keinerlei Toleranz.
Es gibt nur wenige Protagonistin, die mich überraschen konnten.
 
Der Schreibstil:
Der Schreibstil ist wunderbar einfach gehalten und kann durch eine lockere Art, einen gewissen Witz und detaillierten Beschreibungen überzeugen. Die Seiten fliegen trotz der zuerst fehlenden Spannung nur so dahin.Die Handlung ist aus der Ich-Perspektive von Elysia geschrieben, was ich mehr als passend finde. So kann man ihre Entwicklung aus erster Hand miterleben und gerade ihre Gedankenwelt ist da sehr aufschlussreich.
 

Das Cover/der Buchtitel:
Das Cover ist im Vergleich zum Originalcover viel schöner, da das Gesicht einfach hübscher ist. Auch die Farben mag ich sehr, denn sie passen zu der Lila-Insel und wirken sanft und unschuldig. Passend ist auch, dass man das Tattoo der Klone sieht. Obwohl ich Cover mit Mädchengesichtern eigentlich nicht mehr sehen kann, finde ich das relativ gut gelungen.
Der Titel passt perfekt, da es ja um einen Beta-Klon geht.

Fazit: 
“BETA” kann durch eine originelle und ansprechende Idee überzeugen. Leider mangelt es zu Beginn an Spannung, was sich erst im letzten Viertel so richtig ändert. Dafür ist Elysias Entwicklung sehr gut geschildert und hat sehr zu meinem Lesevergnügen beigetragen.  Das Ende ist überraschend und absolut unglaublich, so dass ich mich schon sehr auf den zweiten Band freue.


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