[Rezension] Jonathan Maberry- Lost Land: Die erste Nacht

 
 

Titel: Lost Land- Die erste Nacht
Originaltitel: Rot & Ruin

Autor: Jonathan Maberry

Genre: Jugendbuch (vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 13 Jahre)
Verlag: Thienemann Verlag (September 2012)
ISBN: 978-3522201513
Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Preis: 16,95 €

 
Kurzbeschreibung:
 
Eine Katastrophe, deren Ursache niemand kennt.
Eine Enklave, in der sich die letzten Überlebenden verschanzt haben.
Ein riesiges Niemandsland, das von Untoten bevölkert wird.
Zwei Brüder, die einander Feind sind.
Ein junges Mädchen, das den einen bewundert und den anderen liebt. 
Menschen, die von Freiheit und Zukunft träumen.
In einer Welt, die zerstört ist.
Quelle: Verlag

 

Die Handlung:
 
Benny Imura lebt in einer von Zombies bevölkerten Welt. Zusammen mit seinem älteren Bruder Tom, lebt er in einer der wenigen Zufluchtsorte Mountainside in Amerika. 
Nun ist er 15 und muss sich Arbeit suchen, ansonsten wird seine Essensration gekürzt. Doch das stellt sich als schwieriger heraus, als er dachte. Denn eigentlich möchte er lieber Zombies töten, als sich körperlich zu betätigen. Denn durch die Zombies hat er seine Eltern vor 14 Jahren verloren und hasst sie seitdem. Sein Bruder Tom ist schon lange Kopfgeldjäger, aber Benny verachtet ihn und geht nur in seine Lehre, weil ihm nichts anderes übrig bleibt. So begeben sich die Brüder ins Leichenland, das Land hinter dem Zaun der Stadt, wo die Zombies herrschen. Dort erlebt Benny Dinge, die sein Leben für immer verändern.
 

Meine Meinung:

“Lost Land” hat mich positiv überrascht. Ich habe das Buch eigentlich nur wegen vielen positiven Rezensionen gelesen. Dazu lese ich in letzter Zeit ganz gerne Zombiebücher. So bin ich mit einer neutralen Grundeinstellung an das Buch herangegangen.
Von der ersten Seite an war ich gefesselt. Die Welt, die Jonathan Maberry geschaffen hat, ist gut durchdacht. Zwar ist nicht bekannt, wieso die Toten als Zombies wieder auferstehen, aber das finde ich gar nicht so weit hergeholt. Die überlebenden Menschen haben ihre Theorien, aber keine Wissenschaftler oder ähnliches um danach zu forschen. So wirkt der ganze Plot gut durchdacht und logisch.
Besonders gut haben mir die dargestellten Emotionen gefallen. Sie sind ergreifend geschildert, ohne zu sehr Überhand zunehmen, so dass ich stets mit dem Geschehen um Benny und seinen Bruder mitgefühlt habe.

Ich konnte überhaupt nicht mehr aufhören zu lesen. Spannung ist durchweg vorhanden und es gibt viele überaschende Wendungen und Action. Dabei geht es nicht um das pure Töten der Zombies ohne Sinn und Verstand, wie man zuerst denken könnte. Hinter Tom und seiner Geschichte, steckt eine Tiefgründigkeit auf hohem Niveau mit der ich nie gerechnet hätte. Diese vermittelt er dann nach und nach seinem Bruder.
Das Buch hat wirklich viele Facetten und sollte nicht unterschätzt werden. Jonathan Maberry schafft es in eine interessante und spannende Handlungen Fragen aufzuwerfen, die zum Nachdenken anregen, z.B. verdient ein Zombie Respekt und einen würdevollen zweiten Tod, weil er an einer Krankheit leidet und bestimmt nicht zum Zombie werden wollte und einmal ein Mensch war? Allein diese Frage wird mehrmals unterschiedlich beleuchtet, denn jeder Mensch hat eigene Ansichten.
Stellenweise ist das Buch wirklich grausam und nicht unbedingt für zartbesaidete Menschen geeignet, da vor allem das Miteinander der Menschen mich erschreckt hat. Dazu kommen einige detaillierte Zombieszenen.
Das Ende ist in sich abgeschlossen, weißt aber auf einen tollen Folgeband hin, auf den ich mich schon sehr freue.

Die Protagonisten: 
 
Benny wirkt zuerst wie ein typischer Teenager. Er ist naiv, fühlt sich überlegen, ist dickköpfig und weiß alles besser. Auf seinen Bruder hört er kein Stück und hört sich lieber die tollen Geschichten der anderen Kopfgeldjäger an. Doch als er ins Familienunternehmen einsteigt, beginnt er Tom nach und nach zu verstehen und überdenkt seine ganzen Sichtweisen. Nach und nach wird er erwachsen, verantwortungsvoll und richtig mutig. Er macht eine tolle Entwicklung durch, die ich sehr gerne verfolgt habe und die ihn mir sehr sympathisch gemacht hat.
Tom ist zuerst etwas undurchschaubar, aber schnell ist er mir sympathisch geworden. Er hat seine ganz eigene Denkweise und er sorgt für den Facettenreichtum des Buches.
Ganz besonders toll hat mir Nix gefallen. Eine Freundin von Benny, die mehr für ihn empfindet. Doch Benny hat sich geschworen nichts mit einem Mädchen aus ihrem Freundeskreis anzufangen. Nix ist mutig und sehr intelligent. Die beiden kommen sich in einem Rahmen näher, der zu der Handlung passt und nicht kitschig ist.
Alle Protagonisten, egal ob die “Guten” oder die “Bösen” sind unglaublich detailliert und toll ausgearbeitet.
 
Der Schreibstil:  
 

Der Schreibstil ist mehr als fesselnd. Jonathan Maberry versteht es den Leser zu überraschen und völlig in seinen Bann zu ziehen. Dabei schreibt er sehr einfach und locker und benutzt immer wieder Jugendsprache. Die Seiten fliegen nur so dahin.

Die Handlung wird aus der Sicht von Benny geschildert (personaler Erzähler), so dass man Bennys Entwicklung seht gut verfolgen kann und nach und nach mehr über die Welt in der er lebt lernt, da man sein Wissen teilt. Diese Umsetzung finde ich sehr gelungen.
  
Das Cover/der Buchtitel:

Das Cover ist wunderbar gestaltet und völlig nach meinem Geschmack. Ich finde, dass es direkt ins Auge sticht und sehr originell ist, aber dennoch zu dem Inhalt passt.
Der Titel passt ebenfalls gut. “Die erste Nacht”, so wird der Beginn der Zombieentstehung genannt.

Fazit: 
 
Wer nach einem Buch sucht, wo es um das stumpfe Zombiemetzeln ohne Sinn und Verstand geht, sollte von “Lost Land” Abstand nehmen. Es bietet Spannung, einen großen Facettenreichtum und eine Tiefgründigkeit mit der ich nie gerechnet hätte. Mich konnte das Buch völlig überzeugen. 

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