[Rezension] Ali Shaw- Der Mann, der den Regen träumt

 
 

Titel: Der Mann, der den Regen träumt 
Originaltitel: The Man Who Rained
Autor: Ali Shaw
Genre: Fantasy
Verlag: Script5 (Januar 2013)
ISBN: 978-3839001462
Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Preis: 18,95 €

 
Kurzbeschreibung:
 
Wie Kreide, vom Regen zu einem weißen Schleier verwaschen, begannen
seine Umrisse zu verschwimmen und seine Konturen schwanden, beinahe
unmerklich. Im einen Moment sah Elsa einen Mann vor sich und im nächsten nur noch eine graue Silhouette. Seine Haut wurde zu Nebel. Die Sonne hinter ihm ließ ihn erstrahlen und umrahmte ihn mit ihrem goldenen Schein, bis er nichts mehr von einem Mann an sich hatte, sondern immer mehr einer Wolke glich, die durch Zufall die Form eines Menschen angenommen hatte.
Finn ist kein gewöhnlicher Mann, ihn umgibt ein Geheimnis. Es ist der Grund für sein Einsiedlerleben und der Grund, warum die Einwohner von Thunderstown ihm nicht wohlgesinnt sind. Doch trotz aller Gerüchte und Anfeindungen hält Elsa zu Finn. Gemeinsam versuchen sie, ihre Liebe gegen all die Widerstände zu behaupten.
 
 
 
Rezension

 

Die Handlung:
 
Elsa möchte ein komplett neues Leben beginnen und ihr Altes hinter sich lassen. So kommt sie in den Ort Thunderstown. Diesen Ort hat sie einmal aus dem Flugzeug gesehen und sich von da an von ihm angezogen gefühlt. Diese Stadt inmitten der Berge birgt viele Geheimnisse und Mythen. Legenden sind dort lebendig. Und so trifft sie auf Finn, der alles andere als ein normaler Mensch ist. Nicht umsonst führt er ein Leben als Einsiedler und hält sich von den Menschen aus Thunderstown fern…
 

Meine Meinung: 

Der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwer gefallen, was viel an dem Schreibstil des Autors gelegen hat (mehr dazu unter dem Punkt “Der Schreibstil”). Das war mein erstes Buch von Ali Shaw und ich wusste nicht so recht, was mich da erwartet. 
Die Handlung an sich ist wunderbar poetisch, märchenhaft, außergewöhnlich und schön. Die Idee dahinter gefällt mir sehr gut und die Umsetzung hat seinen ganz eigenen Reiz.
Leider sind viele Sachen dabei nicht geklärt und es fehlt eine gewissen Logik dahinter. Zwar handelt es sich hier um ein Buch mit Fantasyelementen, aber dennoch ist mir vieles zu unklar. 
Die Handlung an sich ist eher seicht, kommt ohne nervenaufreibende Spannung aus und überzeugt durch große Gefühle und ein paar überraschende Wendungen. Zu keiner Zeit des Buches fühlte ich mich schlecht unterhalten oder habe mich gelangweilt. Besonders schön ist die Fülle der Gefühle in dem Buch. Von der Liebe bis zum Hass ist alles in zahlreichen Facetten vertreten.
Dabei gefällt mir die Beziehung von Finn und Elsa gut, da sie sehr liebevoll und traumhaft schön gestaltet ist.

Die Protagonisten: 
 
Elsa ist eine Protagonistin zu der ich nur schlecht Zugang bekommen habe. Ihre Handlungen sind für mich nur schlecht nachvollziehbar und ich hätte mir gewünscht, dass sie etwas detaillierter ausgearbeitet ist. Das hat mein Lesevergnügen leider leicht geschmälert. Dafür sind ihre Gefühle sehr intensiv und deutlich dargestellt.
Finn dagegen hat mir gleich gefallen. Er hat viele Facetten und seine Handlungen finde ich verständlich. Er hatte es im Leben nicht leicht. Er wirkt geheimnisvoll und ist unberechenbar, wie das Wetter.
Dann ist da noch Daniel, der mir zu Beginn sehr unsympatisch war. Er kümmert sich um Finn und war der Freund seiner Mutter. Er hat Angst vor Finn, macht in dem Buch aber eine sensationelle Entwicklung durch, die mich sehr bewegt hat.
Alles in allem hätte ich mir gewünscht, dass die Protagonisten noch detaillierter ausgearbeitet sind. 
 
Der Schreibstil:  
 

Der Schreibstil ist sehr speziell und etwas ganz besonderes. Ali Shaw schreibt sehr bildlich, fast schon zu blumig. Zu Beginn, waren mir diese blumigen Beschreibungen etwas zu viel und ich habe mich oft dabei erwischt, wie ich diese Stellen nur überflogen habe. Ich musste mich erst völlig darauf einlassen und nachdem ich mich daran gewöhnt habe, hat mir der Schreibstil doch zugesagt und außerodentllich gut gefallen. Dazu vermag er Gefühle sehr deutlich und tiefgreifend darzustellen.
Das Buch lässt sich insgesamt sehr flüssig und locker lesen und die Seiten fliegen nur so dahin.

Die Handlung ist aus der Sicht von Elsa geschrieben (personaler Erzähler), was mir an sich gut gefällt. Da ich aber keinen richtigen Zugang zu Elsa gefunden habe, wäre eine Ich-Perspektive vielleicht besser gewesen.
  
Das Cover/der Buchtitel:

Das Cover ist wunderschön und ein echter Hingucker. Ich liebe solche Cover, die ihren eigenen Charme haben und zur Handlung passen. 
Der Titel ist dagegen etwas irreführend. Der Originaltitel “The Man Who Rained” passt viel besser, da es um einen Mann geht, der das Wetter ist und nicht um einen Mann, der das Wetter träumt.

Fazit: 
 
Wer “Das Mädchen mit den gläsernen Füßen” gemocht hat, wird auch gefallen an diesem Werk finden. Mir war der Schreibstil zu Beginn zu blumig und ich habe keinen rechten Bezug zu der Hauptprotagonistin gefunden. Dennoch handelt es sich hierbei um ein wunderschönes, märchenhaftes Buch, mit poetischen Ansätzen und einer außergewöhnlichen Handlung.

 
   

6 Replies to “[Rezension] Ali Shaw- Der Mann, der den Regen träumt”

  1. Ich hab beide Bücher noch net gelesen, und ich will UNBEDINGT bald mal beide Bücher lesen. Aber zur Zeit bin ich noch mit anderen Büchern beschäftigt und kann auch net viel Zeit zum Lesen aufbringen… =/
    Aber tolle Rezi, bisher habe ich nur welche gelesen, wo von den Büchern geschwärmt wurde. Dass man wie du aber schwer reinkommt, ist auch interessant. Bin schon gespannt, wie die Bücher mir gefallen. =)

  2. An und für sich hört es sich echt schön an … Aber ich mag "zu schwere Kost", vor allem, was den Schreibstil angeht, auch nicht so sehr. Ich werd's mir mal überlegen, ob ich das Bich mal lese. Habe von dem Autor bislang auch noch nichts gelesen.

    LG

    Nadine

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