[Rezension] Ursula Poznanski- Die Verschworenen

 
 

Ria und ihre Freunde leben mittlerweile versteckt durch Quirin unter der Stadt. Nur wenige Menschen des Clans wissen, dass sie sich dort befinden und so müssen sie stets auf der Hut sein. Und auch sonst finden sie keine Ruhe. Aureljo und Dantorian planen ihre Rückkehr in die Sphären, denn sie möchten herausfinden, was ihnen vorgeworfen wird und das Missverständnis aus dem Weg räumen. 
Währenddessen kundschaftet Tycho die unterirdischen Gänge aus und erfindet immer neue Dinge, doch Tomma hat es am schwersten, denn sie ist krank und verfällt immer mehr in eine Lethargie und lässt niemanden mehr an sich heran.
Ria dagegen sucht nach Jordans Chronik um mehr zu erfahren. Doch sie findet nur einzelne Teile davon, die zuerst keinen Sinn ergeben, aber dann Unglaubliches offenbaren.

 

Sehnsüchtig habe ich auf diese Fortsetzung gewartet. “Die Verratenen” gehört zu meinen absoluten Lieblingsdystopien und da ich sowieso ein großer Fan dieses Genres bin, waren die Vorfreude und auch meine Erwartungen hoch.

Der Einstieg beginnt mitten im Geschehen. Man begleitet Ria bei der Beobachtung eines Rituals der Schwarzdornen, des Clans bei denen sie zuerst Unterschlupf fanden. Danach erfährt man, wie genau Ria, Aureljo, Tomma, Tycho und Dantorian mittlerweile leben und was ihre Pläne sind.
Die Handlung schreitet zuerst deutlich ruhiger vorwärts, als es bei dem Vorgänger der Fall war, was aber keinesfalls schlimm ist. Geschickt wurden kleine Rückblinde des ersten Bandes mit in die Handlung von “Die Verschworenen” integriert, sodass man als Leser wieder schnell einen Gesamtüberblick bekommt. 
Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive von Ria geschildert, was durchweg gelungen ist.

Beim ersten Teil des Buches stehen die Entwicklungen der Protagonisten und das Pläneschmieden im Vordergrund.
Dabei gefällt mir die Ausarbeitung jedes Einzelnen und vor allem Rias Entwicklung ist völlig nach meinem Geschmack. Von der Elitestudentin wird sie immer mehr zu einem Menschen, der in einem Clan leben kann, denn sie liebt die Sonne und lernt schnell vorauf es ankommt. Sie war mir zwar schon im ersten Band sympathisch und ihre Fähigkeiten sind einfach nur faszinierend, aber hier wächst sie über sich hinaus.
Aber auch die anderen Protagonisten können überzeugen, da ich ihre Handlungen stets verstehen konnte, da sie detailliert und tiefgründig ausgearbeitet sind.
Besonders gefallen hat mir aber Sandor, der der nächste Clanfürst werden soll. Zuerst war er noch sehr undurchsichtig, aber nach und nach erfährt man mehr über ihn und blickt hinter seine Fassade. 
Die Entwicklung der Beziehung zwischen Ria und Aureljo konnte mich sehr überraschen und obwohl sie dann Sandor näher kommt und ich Dreiecksgeschichten nicht mag, konnte mich der Wandel ihrer Gefühle überzeugen.

Der Plot bietet nach dem ersten ruhigen Teil, einen deutlichen Anstieg an Spannung und überraschenden Wendungen und das Ende ist unfassbar, unglaublich und einfach nur genial. Ich wäre nie auf so eine Enthüllung der Geheimnisse gekommen und ich finde es gelungen, dass man nicht bis zum dritten Teil warten muss um zu erfahren, wieso Ria und die Anderen sterben sollten. 
Generell werden hier viele Fragen geklärt, die mich nach dem ersten Band noch beschäftigten. Zum Beispiel erfährt man endlich, wie die Sphären entstanden und was damals passierte, aber auch woher die verschienden Clans ihre Namen haben. Der ganze Weltenentwurf wird dadurch noch einleuchtender und kann somit überzeugen.

Ursula Poznanski schafft es bis zum Schluss den Leser im Dunkeln zu lassen und selbst nachdem Ria erfahren hat, was hinter allem steckt, weiß man als Leser noch längst nicht Bescheid. Ich wurde wirklich auf die Folter gespannt und meine Nerven wurden bis aufs Äußerste strapaziert.
Was mich besonders beeindruckt, ist, dass unzählige lose Handlungsstränge und Verstrickungen, die erst keinen Zusammenhang zu haben scheinen, am Ende zusammenlaufen und ein stimmiges Gesamtbild erschaffen.

Unterstützt wird das Ganze durch einen unglaublich fesselnden Schreibstil, der perfekt Gefühle übermitteln kann. Ursula Poznanski schreibt so mitreißend, aber auch bildlich, dabei leicht und locker, dass ich gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören konnte und nun sehnsüchtig auf den finalen Band warte.

 

“Die Verschworenen” konnte mich vom Anfang bis zum Ende völlig überzeugen. Es werden viele Fragen geklärt und der Leser erfährt Unglaubliches. Ursula Poznanski ist eine Meisterin darin, ihre Leser im Dunkeln tappen zu lassen und dann alle Verstrickungen überzeugend aufzulösen, aber auch den Protagonisten und dem Plot Leben einzuhauchen.
Fans von gelungen Dystopien sollten sich diese Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen, denn ich fiebere nun dem Erscheinen des dritten Bandes entgegen.

4 Replies to “[Rezension] Ursula Poznanski- Die Verschworenen”

  1. Hallo Mandy,

    hier hat die Autorin eindeutig ganze Arbeit geleistet. Konnte mich der erste Teil noch nicht vollends überzeugen, hat sie mich mit diesem Teil dann doch gepackt! Freue mich schon auf den Trilogie-Abschluss…:-)

    LG

    Kay

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