[Rezension] Rae Carson- Der Feuerstein: Eine magische Reise beginnt

 
 

Titel: Der Feuerstein- Eine magische Reise beginnt
Originaltitel: The Girl of Fire and Thorns

Autor: Rae Carson
Genre: Jugendbuch (vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahre)
Verlag: Heyne (August 2012)
ISBN: 978-3453267183
Gebundene Ausgabe: 528 Seiten
Preis: 16,99 €

Rezension

Die Geschichte:
Zu Beginn der Geschichte lernt man Elisa kennen, die mit ihren sechszehn Jahren verheiratet werden soll. Über die Hintergründe der Hochzeit erfährt sie nichts, aber Elisa ist etwas ganz Besonderes. Sie ist eine sogenannte Steinträgerin, die den göttlichen Feuerstein in ihrem Bauchnabel trägt. Doch obwohl sie dazu auserwählt ist, etwas Großes zu vollbringen, ist sie stark übergewichtig, denkt nur ans Essen und hat außer sich verwöhnen zu lassen nichts geleistet. Alles ändert sich, als sie entführt wird und sie zu ihrer wahren Bestimmung zwischen Krieg und Intrigen findet.Die Handlung an sich in interessant und faszinierend, der Plot nimmt stets an Fahrt auf und spitzt sich zu, so dass beim Lesen nur sehr wenig Langeweile aufkommt. Die Idee des göttlichen Feuersteins und wie alles zusammenhängt hat mich durch Originalität und Überraschungen überzeugt. Generell gibt es einige überraschende Wendungen, die mir gut gefallen haben.
Dazu ist die Welt in der Elisa lebt sehr bildhaft, orientalisch angehaucht und überzeugend dargestellt, so dass ich mir sehr gut die Welt der Geschichte vorstellen konnte und tief in sie versunken bin.
Was mich allerdings gestört hat, ist die Tatsache, dass man sehr wenig über die Hintergründe erfährt. Irgendwann bekommt man einen vagen Überblick über die einzelnen Reiche, aber warum es Krieg gibt, erfährt man als Leser nicht. Da hätte ich mir doch mehr Erklärungen gewünscht. Auch die Hintergründe zum Feuerstein sind mir etwas zu wenig beleuchtet.
Was in einem Jugendbuch natürlich nicht fehlen darf, ist der Aspekt der Liebe. Auch hier verliebt sich Elisa, aber die Liebesgeschichte nimmt nicht zu viel Raum ein, sondern intergriert sich gut in die Haupthandlung, was mir positiv aufgefallen ist.
 
Die Protagonisten:

Elisa ist eine sehr gewöhnungsbedürftige Hauptprotagonistin, was zwar insgesamt sehr erfrischend ist, aber auch seine Nachteile hat.
Sie ist stark übergewichtig, denkt nur ans Essen und ist zu allem eher negativ eingestellt.
Ich finde, dass ihr Gewichtsproblem und das ständige ans Essen denken authentisch und wirklich glaubhaft ausgearbeitet ist. Man kann sich sehr in sie hineinversetzten und leidet oft mit ihr. Ihre dabei recht depressive Art ist ebenfalls nachvollziehbar, aber ich fürchte, dass es viele Leser gibt, die das abstößt. Ihre Einstellung ist nachvollziehbar, aber für ein Jugendbuch doch oft unerwünscht, da man nicht die ganze Zeit vom Essen lesen möchte.
Dennoch konnte ich persönlich mich gut damit abfinden, weil ihr Verhalten zu übergewichtigen Menschen passen kann und nicht an den Haaren herbei gezogen ist.
Was mich aber an Elisa gestört hat, ist ihre plötzliche Wandlung. Sie verändert sich sehr stark und vieles halte ich für nachvollziehbar, aber dennoch ist mir der Punkt entgangen, an dem sie sich entschließt etwas zu ändern.
Die Veränderung ist nach der Entführung einfach da und da fehlen mir wirklich ihre Hintergründe um sie zu verstehen.
Dazu finde ich ihre Veränderung ein bisschen zu extrem, denn auf einmal hat sie so gut, wie keinen Makel mehr. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich Elisa nach ihrer Veränderung nicht mehr leiden kann. Das ist nicht der Fall, sondern im Gegenteil, ich finde sie sehr sympatisch und erwachsen.Alle anderen Protagonisten sind etwas blass dargestellt, was mich beim Lesen aber nicht weiter gestört hat.
 

Der Schreibstil:  

Der Schreibstil ist ebenfalls etwas ungewöhnlich, da die ganze Geschichte im Präsens geschrieben ist. Das hat mich zunächst irritiert, aber irgendwann habe ich das beim Lesen nicht mehr wahrgenommen.

Der sonstige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, er ist einfach gehalten, dabei aber spannend und bildhaft. Die meisten Emotionen kommen gut beim Leser an.

Man verfolgt das Geschehen aus der Ich-Perspektive von Elisa, was mir die meiste Zeit gut gefallen hat, auch wenn ihr jammern doch manchmal nerven konnten.

Das Cover/der Buchtitel:
Das Cover ist ein wahres Meisterstück, wunderschön und völlig nach meinem Geschmack. Es gibt kaum ein Cover, dass mich mehr begeistern konnte.
Der Titel passt sehr gut zu dem Buch und macht den Leser neugierig.

Fazit: 
“Der Feuerstein” ist insgesamt ein gutes Jugendbuch, auch wenn es einige Mängel aufzuweisen hat. Ich bin gespannt, ob Band zwei diese Mängel ausgleichen kann.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert