[Rezension] “DUMPLIN'” von Julie Murphy

Das Copyright vom Cover liegt beim Fischer Verlag.

Willowdean, die von ihrer Mutter Dumplin’ genannt wird, war sich schon immer bewusst, dass sie dick ist, aber das findet sie nicht weiter schlimm. Mit ihrer besten Freundin Ellen, die ebenfalls Dolly-Parton über alles liebt, hat sie genau den Menschen an ihrer Seite den sie braucht. Heimlich schwärmt sie für Bo. Eigentlich hasst sie den “Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb, doch kurzerhand beschließt sie doch daran teilzunehmen und sei es nur um es allen zu zeigen, allen voran sich selbst.

 
Dieses Buch gehört zu den Büchern, die etwas ganz Besonderes sind. Man begleitet die 16-jährige Willowdean, die an sich kein Problem damit hat, dass sie ebend dick ist, sie bezeichnet sich selbst so, aber dennoch spürt man, dass nicht immer alles einfach für sie ist. Sie hat mit den Vorurteilen von außen zu kämpfen, allen voran die von ihrer Mutter, die früher einmal den „Miss Teen Blue Bonnet“-Schönheitswettbewerb gewonnen hat und seitdem ihre ganze Energie in dieses Event steckt. Mit so einer Mutter hat man es nicht leicht und ich bewundere Willowdean wie sie das Zusammenleben mit ihr schafft.
 
Sowieso ist Willowdean eine besondere Protagonistin, die sich mit viel Witz und Selbstironie einem schweren Thema widmet. Was sich wiederrum in dem locker, leichten, aber auch emotionalen und teils wirklich amüsanten Schreibstil wiederspiegelt. Alles wird aus ihrer Ich-Perspektive geschildert, was ich sehr passend fand.
 
Ich mochte Willowdean sehr gerne, weil sie sich nicht unterkriegen lassen möchte und Vorurteilen nur wenig Chance gibt, dass es aber dennoch unter ihrer Oberfläche brodelt ist wirklich toll dargestellt. Sie ist nicht die
typische Protagonistin eines Jugendbuches, denn sie ist übergewichtig
und das ändert sich hier auch nicht, dennoch ist sie stark und selbstbewusst, aber muss dennoch mit ihren Zweifeln kämpfen, was ich sehr realistisch finde. Hätte sie diese Zweifel und Probleme nicht, fände ich das Ganze einfach nicht authentisch.
Dennoch war mir Willowdean nicht immer sympathisch, was vor allem daran liegt, wie sie sich ihrer besten Freundin Ellen gegenüber verhält. Aber auch Ellen mochte ich in ihrem Verhalten nicht immer.
Als Bo Willowdean küsst, werden ihre Zweifel stärker, aber ich muss sagen, dass Bo mir zu blass dargestellt war und ich gar nicht richtig verstanden habe, was er an Willowdean findet, obwohl ich die Liebesgeschichte eigentlich ganz süß fand. 
 
Der Plot an sich ist unterhaltsam, regt aber auch zum Nachdenken an, denn es werden viele wichtige Themen miteinander verwoben, wie Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Selbstzweifel, der Umgang mit dem Tod, Mobbing, Vorurteile und Familie. Über allem schwebt, wie wichtig es ist Selbstvertrauen zu haben oder dieses zu steigern und einfach an sich selbst zu glauben. Man sollte lernen sich in seinem eigenen Körper wohl zu fühlen und diese Botschaft dahinter finde ich beim heutigen Magermodelwahn einfach unglaublich wichtig.
Das Ende gefiel mir ebenfalls, da es das Ganze sehr gut abrundet und abschließt.
 
 
“DUMPLIN'” ist ein besonderes Buch mit einer wichtigen Botschaft. Trotz des ernsten Grundthemas ist es aber auch teils sehr humorvoll und wirklich sehr unterhaltsam. Mir hat Willowdean als Protagonistin sehr gefallen, vor allem weil sie nicht die typische Protagonistin eines Jugendbuches ist. Von mir gibt es definitiv eine Leseempfehlung.
 

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