[Rezension] “In einer Sommernacht wie dieser” von Tanja Heitmann

 

Die 17-jährige Leo möchte eigentlich nur ihren Sommer in der Villa ihres Vaters verbringen. Als diese noch nicht fertig renoviert ist, trifft sie auf den geheimnisvollen Alexei, der gleich Gefühle in ihre wach rüttelt. Doch dann passiert ein Mord und Alexei könnte etwas damit zu tun haben, da er einen Streit mit dem Ermordeten hatte. Allerdings glaubt Leo nicht, dass sie sich in einen Mörder verlieben könnte und gerät schließlich selber in Lebensgefahr…

 

Ich muss gestehen, dass ich bisher kein Buch von Tanja Heitmann so wirklich mochte, aber “In einer Sommernacht wie dieser” konnte mein Interesse erneut wecken und so habe ich ihr hier noch eine Chance gegeben. Und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde, denn es gefiel mir gut.

Der Einstieg gelang mir sehr leicht und da es mit einem mysteriösen Part im Wald beginnt, war ich direkt neugierig. Diese Waldabschnitte tauchen im Buch vereinzelt immer wieder auf und erschufen eine mysteriöse und gefährliche Atmosphäre, die mich in ihren Bann ziehen konnte. 
Der Plot bietet einen spannenden Jugendthriller und die Auflösung fand ich gelungen.
Allerdings hat es mich etwas gestört, dass die Liebesgeschichte hier massiv im Vordergrund steht. Ich habe zwar nichts gegen Liebesgeschichten in Jugendbüchern, aber hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass der Fokus mehr auf dem Thriller gelegen hätte. Ich lese zwar nicht viele Thriller, aber wenn ich davon ausgehe, dass es ein Thriller (egal ob für Jugendliche oder Erwachsene) ist, dann wünsche ich mir auch mehr Action und Spannung.
Was jetzt nicht heißen soll, dass das Buch nicht spannend und zeitweise nervenaufreibend war, sondern halt für meinen Geschmack zu wenig.

Die Protagonisten dagegen konnten mich überzeugen. Leo ist schon eine recht erwachsene junge Frau, die für ihre 17 Jahre schon reif wirkt und sehr selbstbewusst ist, was ich direkt an ihr mochte.
Alexei dagegen wirkt wirklich sehr geheimnisvoll und verschlossen, ist aber auch teils aggressiv und wird schnell wütend, so dass der Verdacht, dass er der Mörder sein könnte nicht an den Haaren herbeigezogen wirkt. Doch nach dem er sich öffnet, zeigt er eine ganz neue Seite von sich und wurde mir zunehmend sympathischer.

Der Schreibstil ist leicht und locker zu lesen, teilweise sehr atmosphärisch und fesselnd. Bis auf die erwähnten Waldabschnitte wird alles aus Leos Perspektive (personaler Erzähler) geschildert, was mir gut gefallen hat.

Das Ende bietet einen gelungenen Abschluss und so ist “In seiner Sommernacht wie dieser” das erste Buch, das ich von der Autorin empfehlen würde.

 

Wer gerne Liebesgeschichten mit einem Jugendthrillerhintergrund liest, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass der Fokus mehr auf den Thrillerelementen gelegen hätte, aber dennoch fühlte ich mich hier gut unterhalten und ich bin froh der Autorin noch einmal eine Chance gegeben zu haben.

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