[Rezension] “Der Palast der Meere- Ein Waringham-Roman” von Rebecca Gablé

 

Im Jahre 1560 soll der fünfzehnjährige Isaac eigentlich zu seiner Familie zurück und sich auf sein seine Erbe als zukünftiger Lord Waringham vorbereiten. Doch nichts möchte er weniger und so schleicht er sich davon und landet als blinder Passagier auf einem Schiff. Was er nicht ahnt, der Kapitän des Schiffes ist der skrupellose Freibeuter John Hawkins, der in kurzerhand in die Sklaverei verkauft.
Währenddessen ist seine Schwester Eleonor eine wichtige Vertraute von Königin Elisabeth I und nimmt eine gefährliche Aufgabe an…


Obwohl ich nur selten historische Romane lese, mag ich die von Rebecca Gablé  sehr gerne, auch wenn es schon Jahre her ist, das ich das letzte Buch von ihr gelesen habe. Doch ihre Waringham-Romane mochte ich sehr und so war ich gespannt auf die Fortsetzung. Allerdings kann man diesen Roman auch als Einzelband lesen, da man die Vorkenntnisse der bisherigen Bände nicht benötigt, weil es Jahre nach den Geschehnissen der bisherigen Bände spielt und andere Protagonisten im Mittelpunkt stehen.

Das Buch beginnt mit einer Aufstellung der wichtigsten Personen, wobei die historischen gesondert gekennzeichnet sind, was ich für die Übersicht und den Einstieg sehr gut finde. Anschließend begleitet man Isaac und Eleonor auf ihrem Weg. Dabei gefiel es mir sehr gut, dass der Beginn in England spielt, da ich England, egal ob in der Vergangenheit oder der Gegenwart sehr mag. Doch auch das komplette Setting, das den Leser bis nach Teneriffa entführt, konnte mich überzeugen. Alles ist wunderschön beschrieben und die historische Darstellung kann überzeugen.

Allerdings konnte ich keine so rechte Beziehung zu den Protagonisten aufbauen. Ich mochte sie zwar und fand deren Schicksal spannend, aber ich hatte eher das Gefühl, dass ich sie aus weiter Ferne begleite und so habe ich keinen rechten Zugang zu ihnen gefunden. An sich sind sie sehr gut ausgearbeitet und können überzeugen, aber wie gesagt, ich fühlte mich ihnen fern.

Der Plot ist insgesamt spannend, aber es gibt Passagen, die sich einfach in die Länge ziehen und so wurden die fast tausend Seiten für mich etwas lang. Doch zum Ende hin, nimmt der Plot wieder an Fahrt auf. Es ist ein Buch in dem viel passiert und verschiedene Schicksale aufeinandertreffen. Bis zum Ende hin wusste ich nicht, worauf das Buch hinausläuft und es gibt einige überraschende Wendungen.

Der Schreibstil von Rebecca Gablé ist gewohnt erstklassig und passt zu der Epoche in der das Buch spielt, was dem ganzen ein hohes Maß an Authentizität gibt. Dabei ist das Buch wirklich gut zu lesen, selbst wenn man sonst keine historischen Romane liest. Bei vielen anderen finde ich den Schreibstil und die Sprache einfach anstrengend, was hier aber nicht der Fall ist. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Das Ende rundet das Buch wunderbar ab und auch wenn mir nicht alles gefallen hat und es für mich nicht an seine Vorgänger herankommt, habe ich das Buch doch sehr gerne gelesen.


“Der Palast der Meere” kommt für mich nicht an die anderen Waringham-Roman heran, da ich keinen rechten Zugang zu den Protagonisten gefunden habe und der Plot sich manchmal etwas in die Länge zieht. Dennoch mochte ich es insgesamt, auch wenn es nur für drei Sterne gereicht hat. Rebecca Gablé-Fans dürften allerdings auf ihre Kosten kommen, wer es als Neuling mit ihren Büchern versuchen möchte, empfehle ich eher eins der anderen Bücher, aber das ist ja Geschmackssache.

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