[Rezension] “Red Rising” von Pierce Brown

 
 
 

In Darrows Welt sind die Menschen nach Farben unterteilt. Je nachdem zu welcher Farbe man gehört, hat man andere Aufgaben. Er gehört zu den Roten, die auf dem Mars in den Minen im Untergrund schuften um die Oberfläche eines Tages bewohnbar zu machen. Eigentlich ist er recht zufrieden mit seinem Leben, doch dann wird ihm ein Sieg streitig gemacht, seine Frau getötet und auch er soll sterben. Doch er wird gerettet und erfährt die Wahrheit über den Mars, denn er wurde sein Leben lang belogen. Die Oberfläche ist längst bewohnbar und nicht nur das, die Menschen dort Leben in Luxus und Reichtum. Darrow soll für die Menschen, die ihn gerettet haben einer der Goldenen werden und ans Institut gehen um etwas an dieser Ungerechtigkeit zu ändern. Dafür muss er sich nicht nur körperlich verändern und zur Elite werden…


“Red Rising” ist ein Buch an das ich keine großen Erwartungen hatte. Die Idee machte mich neugierig und so war ich gespannt auf diese Dystopie, die auf dem Mars spielt. Es ist keine typische Dystopie, obwohl man das zuerst denkt. Es gibt keine große Revolution, jedenfalls noch nicht.

Zuerst einmal lernt man Darrows Leben bei den Roten kennen und wird mit dem Weltenentwurf vertraut gemacht. Dieser konnte mich mit den Ideen völlig begeistern, denn die Menschen der verschiedenen Farben, haben auch körperliche Merkmale, die dazu passen, wie rote Haare. Die Roten schuften sich zu Tode und kaum einer wird alt, dazu leiden sie oft unter Hunger. Das System hinter allem ist für den Leser zuerst nicht leicht zu verstehen und etwas verwirrend, da es recht komplex ist. Aber gerade das hat mir mehr als gut gefallen.

Der Anfang des Buches konnte mich regelrecht elektrisieren und unglaublich mitreißen. Ich konnte gar nicht anders, als mit Darrow zu fühlen, der ein sehr schweres Leben hat. Er liebt seine Frau über alles und als sie getötet wird, habe ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgemacht. Darrow ist ein teils naiver Protagonist, der sich im Laufe des Buches sehr verändert, auch wenn er nicht immer meine Sympathien wecken konnte, habe ich sehr gerne seine Entwicklung und wieso er das alles macht verfolgt.
Alle Charaktere können auf ihre Art überzeugen, auch wenn die Masse an Charakteren manchmal sehr unübersichtlich und verwirrend ist.

Doch nachdem Darrow ans Institut geht, wurde der Plot für mich zusehends langweiliger. Ich hatte oft das Gefühl, dass der Autor sein Ziel aus den Augen verliert und langweilte mich. Dennoch gibt es einige überraschende Wendungen und faszinierende Entwicklungen, sodass mir das Buch im Gesamtpaket gut gefallen hat.

Allerdings störte mich die Sprache des Buches teilweise, weil mit Schimpfwörtern und Fäkalausdrücken nicht gegeizt wurde. Bis zu einem bestimmten Punkt, passte es zwar zu der Gesamtkulisse des Buches und den Hintergründen der Charaktere, aber im Großen und Ganzen war mir das zu viel. Ansonsten ist der Schreibstil toll, denn obwohl der Plot komplex ist, konnte ich alles gut nachvollziehen und selbst die langweiligen Passagen ließen sich leicht, locker und zügig lesen. Die Emotionen und die actionreichen und teils sehr blutigen Stellen wurden überzeugend geschildert, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Nur hatte ich durch das Institut oft nicht das Gefühl, dass das Buch auf dem Mars spielt. Es hätte auch alles auf der Erde, einem Raumschiff oder einem sonstigen Planeten spielen können, was ich etwas schade finde. Zu Beginn haben mir besonders die Beschreibungen des Planeten super gefallen und das fehlte irgendwann.

Das Ende bietet viel Potenzial für den nächsten Band, auf den ich trotz des zeitweise langweiligen Plots sehr gespannt bin.


Wer eine etwas andere Dystopie sucht, ist mit “Red Rising” gut beraten. Zwar langweilte mich der Plot zeitweise, aber die Idee ist grandios und auch die Umsetzung kann überzeugen. Der Plot ist komplex und nicht unbedingt etwas für zwischendurch und meiner Meinung nach ist die Altersempfehlung zu niedrig. Ich hätte mir 14 Jahren das Buch wohl ganz schnell zur Seite gelegt und auch die Sprache finde ich für das Alter nicht unbedingt angemessen. Dennoch hat es mir trotz meiner Kritik insgesamt gut gefallen und teils elektrisiert. Deshalb freue ich mich sehr auf die Fortsetzung und vergebe knappe 4 von 5 Punkten.

2 Replies to “[Rezension] “Red Rising” von Pierce Brown”

  1. Hallo Mandy,

    sehr treffend beschrieben! Von mir hat das Buch leider nur knappe 3 Sterne bekommen. Viele Ideen und Ansätze sind wirklich super, aber leider konnte ich nicht so einfach über die Passagen hinwegsehen, die sich etwas in die Länge gezogen haben. Diese strategischen Kriegsspielereien haben sich doch sehr gezogen. Mit der Altersempfehlung hast du völlig recht, zwischendurch geht es doch sehr brutal zu.
    Trotzdem wie du schon sagst, viel Potential für den Folgeband. Ich denke da werde ich auch einfach nochmal reinschauen.

    LG
    Anja

    1. Huhu Anja,
      ich kann verstehen, dass du nur 3 Sterne gegebn hast. Als ich die Rezi geschrieben habe und die ganzen Kritikpunkte, habe ich mich auch gefragt, wieso ich eigentich 4 Sterne geben wollte. xD Aber da es mir doch irgendwie gut gefallen hat und ich spontan 4 Sterne geben wollte, bin ich trotzdem dabei gelieben. ;)
      Das Gesamtpaket mag ich einfach.
      Liebe Grüße
      Mandy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert