[Rezension] “Zur Hölle mit Bridget” von Paige Harbison

 
 

Bridget ist eine typische Zicke, die weiß was sie will und das auch bekommt. Sie macht ihrer Stiefmutter das Leben zur Hölle und reitet Mitschüler ins Unglück, nur damit sie keine Probleme bekommt und alles so läuft, wie sie es gerne hätte. Ihre Mitschüler haben Angst vor ihr und ihre Lehrer verachten sie. Für Bridget läuft jedoch alles nach Plan. Doch dann kommt Anna Judge auf ihre Schule und alles verändert sich. Ihre Mitschüler fangen an sich zu wehren und selbst ihre Freundinnen machen auf einmal den Mund auf und sind gegen Bridget. Bridget versteht die Welt nicht mehr. Doch als sie einen schweren Unfall hat, ist sie nicht wirklich tot, aber auch nicht wirklich lebendig. In dieser Zwischenwelt trifft sie auf Anna, die sie durch die Augen ihrer Mitmenschen sehen lässt und Bridget zeigt, wer sie wirklich war. Wird Bridget ihre Chance ergreifen und einsehen, was sie für ein schlechter Mensch war?

 

“Zur Hölle mit Bridget” ist ein Buch, das mir durch sein Cover aufgefallen ist, denn das finde ich richtig gelungen. Der Klappentext klang auch interessant und so war ich gespannt darauf, was mich mit Bridget erwarten würde.
Zwar ist die Idee des Plots nicht völlig neu, bietet aber viel Potenzial, das aber leider nicht genutzt wurde.

Das Buch fängt viel versprechend an, denn im Prolog begleitet man ein Mädchen, das beim Autofahren darüber nachdenkt, was wäre, wenn sie einen Unfall bauen würde. Als sie dann von der Straße abkommt, steht sie einer Jury gegenüber, die über sie richtet. Am Ende des Prologes erzählt sie, dass sie erst einmal erzählen muss, wie es dazu gekommen ist, was ich als Einstieg total ansprechend und gut finde.

Als nächstes begleitet man Bridget in ihrem Alltag und da fingen meine Probleme mit dem Buch auch schon an. Bridget ist eine Zicke, wie sie im Buche steht. Eine komplett unsympathische Protagonistin und ein Mensch, den ich schütteln könnte. Sie geht zur Not über Leichen, damit sie ihren Willen geht, ist rücksichtslos, skrupellos, unberechenbar und grausam. Zwar bekommt sie manchmal minimal ein schlechtes Gewissen, aber das verfliegt schneller wieder als dass es aufkommt und sie findet immer Ausreden für ihre Verhalten und fühlt sich immer im Recht.

So wurde ich mit Bridget einfach nicht warm und quälte mich durch das Buch, in der Hoffnung, dass es besser wird, wenn Bridget den Unfall hatte (was ganz schön fies klingt…) und sieht, wie sie auf andere Menschen gewirkt hat. Ich finde es gut, wie das dargestellt wurde. Bridget befindet sich dann in dem jeweiligen Körper aus dessen Leben sie ihr eigenes Verhalten verfolgt und bekommt so seine Gedanken und Gefühle hautnah mit. Doch ihre Veränderung dadurch fand ich die meiste Zeit nicht nachvollziehbar und wirkte auf mich zu gezwungen. Ihre Handlungen sind widersprüchlich und somit ist das Buch einfach nicht mein Fall. 
Und auch die anderen Charaktere konnten mich nicht überzeugen, da sie substanzlos und flach wirken, ohne Charakter und Tiefgang.

Dabei ist der Schreibstil leicht und locker zu lesen, in Jugendsprache gehalten und eigentlich sehr angenehm zu lesen. Alles wird aus Bridgets Ich-Perspektive erzählt. Eigentlich mag ich Ich-Perspektiven, aber da ich Bridget nicht mochte, hatte mich die Ich-Perspektive nur genervt. Hin und wieder hatte ich überlegt das Buch abzubrechen, aber ich wollte dem Buch und Bridget eine Chance geben. Leider vergeblich.

Die Wendungen des Buches kamen für mich nicht überraschend und das Ende ist zwar schön, aber vorhersehbar und daher ziemlich langweilig. Das Buch konnte mich fast gar nicht fesseln und nur durch Bridgets Verhalten schockieren. Die moralische Idee dahinter ist gelungen, die Ausführung meiner Meinung nach nicht.
Bridget und ich kamen einfach nicht miteinander klar und ich war froh, als ich das Buch beendet hatte.
Es gibt bestimmt Leser, die dieses Buch mögen werden, ich gehörte leider nicht dazu.

 

“Zur Hölle mit Bridget”… dieser Titel passt sehr gut, denn ich hätte Bridget immer wieder gerne zur Hölle geschickt. Ich wurde nicht mit ihr warm und obwohl das Buch mit seiner moralischen Idee Potenzial hat, wurde dieses nicht ausgeschöpft. Ich war froh, als ich das Buch beendet hatte, denn die Wendungen waren vorhersehbar und Bridget einfach eine schreckliche Protagonistin.
Ich kann das Buch nicht weiterempfehlen, auch wenn es bestimmt Leser gibt, die es besser finden werden als ich.

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