[Rezension] “Tausend Mal gedenk ich dein” von Heike Eva Schmidt

 
 
 

Die 15-jährige Nelly hat es nicht so ganz einfach in ihrer Klasse, denn sie findet nie so richtig den Anschluss und eine beste Freundin hatte sie noch nie, bis sie sich mit Pina anfreundet. Diese ist eine Stufe über ihr und die beiden Mädchen sind unzertrennlich. Als Nelly dann noch Elias kennenlernt und sich verliebt, scheint alles perfekt und sie ist unglaublich glücklich.
Aber dann häufen sich merkwürdige Unfälle in Nellys Klasse und nach und nach fällt der Verdacht auf sie. Ab da beginnt ihr Leben zu zerbrechen. Doch was ist die Wahrheit?

“Tausend Mal gedenk ich dein” ist der erste Thriller, den ich von Heike Eva Schmidt gelesen habe. Bisher kannte ich nur ihre Fantasybücher, die mich begeistern konnten. So war ich sehr neugierig auf dieses völlig andere Buch und insgesamt konnte es mich sehr gut unterhalten, denn die Idee hinter allem ist nach meinem Geschmack.

Es beginnt mit einem bedrückendem, spannendem, düsteren und geheimnisvollen Prolog bei dem der Leser mit “du” angesprochen wird und es um das Thema Selbstmord geht. Dieser Prolog hat mich unglaublich neugierig auf den Rest gemacht und so fing ich voller Begeisterung an zu lesen.
Danach begleitet man Nelly bei ihrem alltäglichen Leben und lernt sie und Pina näher kennen.
Nach und nach häufen sich Unfälle und auch Nelly leidet darunter. 

Das Buch beginnt sehr harmlos und erzählt viel Alltägliches und von Problemen einer 15-jährigen Schülerin, wie die erste Liebe, Eifersucht, Freundschaft und das Leben in der Schule. Doch nach und nach spitzt sich der Plot zu und es wird immer mysteriöser und geheimnisvoller. Die Unfälle häufen sich und die Gefahr steigt.
Die Entwicklung und Darstellung des Ganzen hat mir insgesamt gut gefallen, auch wenn mir zu Beginn etwas die Spannung gefehlt hat. Dennoch baut sich nach und nach ein gewisser Nervenkitzel auf und ich wollte wissen, wie das Buch endet.

Ich hatte leider das Problem, dass mir viel zu schnell die Lösung klar wurde und ich wusste wer hinter den Unfällen steckt und wieso. Das liegt aber daran, dass einer meiner Lieblingsfilme das gleiche Thema behandelt und ich deswegen total schnell daran denken musste. Wer den Film (ich verrate nicht um welchen es sich handelt, weil ich dann die Lösung verraten würde) nicht kennt, dürfte aber bis zum Schluss im Dunkeln tappen und von dem Ende geschockt sein, denn Heike Eva Schmidt vermag es den Leser lange im Ungewissen zu lassen.

Nelly war mir von Beginn an sympathisch, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass sie sich zu viel von Pina beeinflussen lässt. Sie wirkt eher unscheinbar, aber doch nett. 
Pina dagegen ist die typische beste Freundin eines Mauerblümchens, doch sie verbirgt eine tragische Familiengeschichte, was sie sehr interessant macht und auch Elias kann als Protagonist überzeugen, da er ehrlich ist und versucht Nelly zu helfen, auch wenn es schwer ist.
Alle Protagonisten können durch Tiefgang und Authentizität überzeugen. Keiner ist ohne Fehler, was sie sehr realistisch macht. Die Nebenfiguren bleiben zwar etwas blass, aber das fällt kaum auf, weil sie für den Plot nicht besonders wichtig sind.

Dieser wird aus hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Nelly geschildert, sodass man als Leser mit ihr fühlt. Ihre Gefühle werden dabei sehr gut übermittelt und dargestellt. 
Dazu wird das Buch hin und wieder aus der Perspektive (personaler Erzähler) von Pina und Elias geschildert, was den Plot wunderbar ergänzt.
Hinzu kommen geheimnisvolle Briefe, bei denen man nicht weiß, wer diese geschrieben hat, was meine Neugierde angeregt hatte.

Heike Eva Schmidt schreibt sehr eindringlich, fesselnd, dabei aber leicht und locker, sodass ich auch die weniger spannenden Stellen innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Erst nach und nach wird klar, worauf das Buch hinausläuft und das Ende konnte mich überzeugen, auch wenn ich zu früh geahnt habe, wie es enden wird.

Heike Eva Schmidt hat mit “Tausend Mal gedenk ich dein” einen insgesamt spannenden und fesselnden Psychothriller geschaffen, der mit einer tollen Idee überzeugen kann. Das Ende bietet eine unglaubliche und schockierende Wendung, die ich zwar schon zu früh geahnt habe, aber eigentlich gut dargestellt ist. Würde nicht einer meiner Lieblingsfilme das gleiche Grundthema beinhalten, wäre ich wohl bis zum Schluss nicht auf die Lösung gekommen.
Ich kann das Buch jedem Mädchen empfehlen, dass einen Thriller sucht, der am Ende überraschen kann und nicht alltäglich ist.

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