[Rezension] Julie Leuze- Der Geschmack von Sommerregen

 
 
 

Sophie lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von München. Als eines Tages Mattis, der Neue aus München, in ihre Klasse kommt, färbt sich die Welt für sie himmelblau. Sie fühlt etwas völlig Neues und möchte Mattis näher kommen. Doch seitdem sie denken kann, verfolgt sie ein Familiengeheimnis vor dem sie Angst hat. Wird sie ihm auf den Grund gehen?
Aber auch Mattis verbirgt einiges vor Sophie und allen anderen. 
Beide fühlen sich zueinander hingezogen, doch beide zweifeln, ob der andere mit seinen Geheimnissen umgehen kann…

 

Bei “Der Geschmack von Sommerregen” handelt es sich um einen süßen Sommerroman über die erste große Liebe. Ich hatte von Beginn an wenige Erwartungen an das Buch und insgesamt hat es mir gut gefallen.

Der Einstieg ist einfühlsam und gut gewählt. Als Leser begleitet man Sophie bei ihrer ersten Begegnung mit Mattis. Zuerst war ich etwas irritiert, weil sie ihre Gefühle als Farben sieht. Aber nach meiner anfänglichen Skepsis, war das für mich der schönste Aspekt in dem ganzen Buch. Man begleitet Sophie dabei, wie sie mehr über dieses Farbsehen herausfindet, was sehr interessant, authentisch und schön beschrieben ist. Ich konnte mir beim Lesen alles bildlich vorstelle, obwohl ich nicht über diese Fähigkeit verfüge.

Die Liebesgeschichte dagegen ist mir etwas zu klischeehaft. Ein unauffälliges Mädchen verliebt sich in den Neuen in der Schule, der natürlich extrem gut aussieht. Es ist Liebe auf den ersten Blick und sie kann schnell nicht mehr ohne ihn leben. Der Neue verliebt sich natürlich auch und so weiter. So etwas hat man schon oft gelesen, dennoch hat mich die Umsetzung fesseln können, was viel an dem Familiengeheimnis von Sophie lag. Mit so einer Überraschung hätte ich nicht gerechnet und ich war etwas geschockt von der Entwicklung. Doch auch die Liebesgeschichte an sich, konnte mich trotz der Klischees mitreisen.
Mattis Geheimnis dagegen wird mir zu oberflächig behandelt. Da hätte ich etwas mehr Details und irgendwie insgesamt etwas mehr erwartet.
Zusätzlich zu erwähnen ist, dass es in diesem Jugendbuch nicht nur beim ersten Kuss bleibt, sondern Sexualität einen hohen Stellenwert einnimmt. Ob das für ein Jugendbuch passend ist, ist Geschmackssache. Die Umsetzung ist durchaus gelungen.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Sophie geschildert, sodass man ihre Art zu sehen und ihre Gefühle hautnah miterlebt. Sophie ist eine teilweise sehr naive Protagonistin, deren Handlungen ich nicht immer nachvollziehen konnte. Dennoch ist sie authentisch und detailliert ausgearbeitet und ich finde es gut, inwiefern sie sich verändert um Mattis aufzufallen. Sie macht dabei keine wunderhafte und unrealistische äußerliche Veränderung durch, sondern eine ganz Reale.
Mattis ist bis auf sein Geheimnis ebenfalls sehr gut und realitätsnah ausgearbeitet und ein sehr sympathischer Protagonist. 
Aber auch die Nebenprotagonisten können sich sehen lassen.

Durch einen locker, leichten und sehr einfühlsamen Schreibstil konnte mich das Buch von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und ich habe es genossen Sophie und Mattis beim Entdecken ihrer Geheimnisse zu begleiten.

 

“Der Geschmack von Sommerregen” ist ein einfühlsames Buch über die erste große Liebe, das trotz seiner Mängel zu fesseln weiß. 
Ich habe es sehr genossen Sophie und Mattis auf ihrem Weg zu begleiten.

2 Replies to “[Rezension] Julie Leuze- Der Geschmack von Sommerregen”

  1. Ohhh man !
    ich muss dieses Buch auch noch lesen :D Ich finde solche Bücher ja immer total toll. Deswegen fand ich auch 'Ein Chaos namens Liebe' so schön. Manchmal braucht man sowas auch einfach mal zwischendurch :D

    Liebst, Lotta

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