[Rezension] Jonathan Stroud- Lockwood & Co.- Die Seufzende Wendeltreppe (Band 1)

Das Copyright vom Cover liegt beim cbj Verlag.
        

Ganz England wird von Geistern heimgesucht. Diese gibt es in den unerschiedlichsten Formen und nur Kinder und Jugendliche können die Geister richtig sehen (aber auch nicht alle). Als Erwachsene verlieren sie diese Fähigkeit und spüren nur noch etwas. So werden die Geister meist von Kindern und Jugendlichen ausgetrieben und von einem Erwachsenen Berater unterstützt. Diese arbeiten in verschiedenen Agenturen und nicht selten sterben Agenten bei dem Kampf gegen Geister.
Doch bei Lockwood & Co. in London ist es anders. Lucy, Lockwood und George arbeiten ganz ohne einen Erwachsenen und die drei Jugendlichen sind ganz auf sich alleine gestellt. Doch nach einem Missgeschick droht die Agentur von Lockwood pleite zu gehen und nur ein sehr gefährlicher Auftrag kann sie retten. So beginnt der Kampf der drei Jugendlichen um Leben und Tod.

Da ich die Bartimäus-Reihe von Jonathan Stroud immer schon sehr gemocht habe, war ich schon sehr gespannt auf seine neue Reihe rund um die Geisterjagd. 
Der Einstieg war völlig nach meinem Geschmack. Ohne viel Vorrede wird man als Leser mitten in die Handlung geworfen und begleitet Lockwood und Lucy auf einer Geisterjagd, die fast schief geht.
Dieser Einstieg ist spannend und wirklich faszinierend.

Nach dem Einsatz geht es aber nicht unmittelbar mit der Handlung weiter, sondern man erfährt mehr über die Geisterheimsuchungen, wie alles enstanden ist, wie die Welt des Buches aufgebaut ist und was mit Lucy passiert ist, bevor sie nach London kam. So bekommt man nach einem spannenden Einstieg alle Hintergrundinformationen, die man braucht um die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei kommt aber keine Langeweile auf, denn auch die Hintergrundinformationen sind fesselnd geschrieben und ergänzen die Haupthandlung sehr gut. 
Danach steigert sich die Spannung stetig und das Buch kann durch überraschende Wendungen und einem tollen Finale überzeugen.

Die Idee der Geisterheimsuchungen und das nur Kinder und Jugendliche dagegen kämpfen, hat mich ab der ersten Seite überzeugt, da die Ausarbeitung durchweg gelungen ist. Alles ist sehr atmosphärisch dargestellt und beim Lesen bekommt man hin und wieder Gänsehaut und ein Gruselgefühl. Die Geister sind durchweg böse, die einen harmloser, die anderen gefährlicher und die Geisterbekämpfung ist originell und mitreißend. Besonders gut finde ich auch, dass man mehr über die Hintergründe mancher Geister erfährt, also was sie zu Lebzeiten erlebt haben und warum sie zu Geistern geworden sind.
Aber neben dem Gruselfaktor gibt es auch die eine oder andere humorvolle Stelle, die das Ganze auflockert und mir gut gefallen hat. 

Aber besonders angetan haben es mir die drei Hauptprotagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und bei denen nicht immer alles perfekt läuft. Gerade die großen und kleinen Missgeschicke machen die drei für mich so liebenswert.
Lockwood wirkt insgesamt schon sehr reif für sein Alter und ist der Gründer der Agentur. Er ist meistens sehr gefasst und handelt besonnen und ruhig.
Lucy dagegen ist eher impulsiv und manchmal auch etwas tollpatschig, aber absolut sympathisch. Als Geisterjägerin ist sie sehr begabt und sie zeigt oft Mut.
Als dritter im Bunde ist da noch George, der beste Freund von Lockwood, der schon länger mit ihm zusammen arbeitet. Vor jedem Einsatz recherchiert er gründlich, denn er hasst Überraschungen und auch Lucy mag er nicht besonders.
Die drei Jugendlichen sind ein klasse Team, auch wenn es immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten gibt.
Alle anderen Protagonisten tauchen hier nur am Rande auf und verblassen etwas gegen die drei Hauptprotagonisten, die wirklich außerordentlich authentisch und tiefgründig ausgearbeitet sind.

Der Schreibstil unterstützt meinen sehr positiven Gesamteindruck, denn er ist leicht und locker zu lesen, sehr atmosphärisch und besonders die Dialoge, mit viel Witz und Schlagfertigkeit, haben es mir angetan.
Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive von Lucy geschildert, was gut zum Gesamtbild passt.
Ich freue mich schon sehr auf weitere Abenteuer von Lockwood, Lucy und George.

Kleine und große Geisterjäger sollten sich die Geschichte rund um die Agentur Lockwood & Co. nicht entgehen lassen. Man merkt zwar, dass es eher für Kinder geschrieben ist, aber auch große Liebhaber spannender Jugendbücher dürften viel Spaß mit diesem Buch haben.
Ich war von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und freue mich schon auf weitere Abenteur mit Lockwood, Lucy und George.

7 Replies to “[Rezension] Jonathan Stroud- Lockwood & Co.- Die Seufzende Wendeltreppe (Band 1)”

  1. Ah, das klingt doch super, vor allen Dingen weil ich Bücher in dem Stil ab und zu gerne lesen. Irgendwie hab ich den Titel bisher zwar ab und zu gelesen, aber mich nie dafür interessiert. Jetzt dann doch ;)

    Alles Liebe, Chimiko

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert