[Rezension] Rainer M. Schröder- Liberty 9: Todeszone (Band 2)

 
   

 

 

Kendira und Dante ist die Flucht aus der Sicherheitszone des Liberty Valley gelungen. Mittlerweile wissen sie, dass sie keineswegs zu etwas Großem ausgewählt wurden, sondern belogen und betrogen wurden. Auf sie wartet schreckliches.
Zusammen mit Carson, Nekia und Zeno wollen sie ihre Freunde befreien und das System stürzen. Um das zu schaffen verbünden sie sich mit den Nightraidern aus dem Todeswald. Dennoch scheint ihr Vorhaben fast unmöglich, aber aufgeben ist keine Option.

Nachdem mir trotz einiger Mängel, der Auftaktband recht gut gefallen hat, wollte ich auf jeden Fall wissen, wie es mit Kendira und ihren Freunden weitergeht und die Dilogie endet.
Leider wurde ich dabei eher enttäuscht.
Die Handlung beginnt zeitnah nach der Handlung des ersten Bandes und wir begleiten Kendira und die anderen dabei, wie sie eine Rebellion planen. Mir ist der Einstieg verhältnismäßig schwer gefallen, da es einige Zeit her ist, dass ich den Vorband gelesen habe.

Zudem hatte ich massive Schwierigkeiten Dante und Carson auseinanderzuhalten. Ich wusste einer von ihnen ist ein Elector (einer der Auserwählten), der andere nicht und obwohl beide doch so unterschiedlich sind, sind sie hier so blass dargestellt, dass es für mich ein und dieselbe Person hätte sein könne.
Auch Kendira, die ich im Vorband eigentlich sehr gemocht habe, bleibt mir hier zu eindimensional. Ich kann nicht verstehen, wieso sie sich nicht entschieden kann, wen sie liebt und obwohl sie mutig ist und unbedingt das Richtige tun möchte, konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen. 
Alles in einem finde ich, dass die Protagonisten oberflächig und lieblos ausgearbeitet sind.

Dazu kommt, dass die ganze Handlung, die wirklich viel Potential hat, ebenfalls zu lieblos und ohne richtige Emotionen erzählt wird. So konnte mich das Buch, obwohl viel Spannung und Action vorherrscht nur schwer fesseln. Rainer M. Schröder beschreibt alles sehr detailliert, stellenweise zu sehr, was zwar auch im Vorband der Fall war, mich da aber nicht so sehr gestört hat, da mir da das Gesamtbild besser gefallen hat. 
Zusätzlich zu der Action, beschreibt Rainer M. Schröder schonungslos den Kampf ums Überleben. 
Die Handlung wird die meiste Zeit aus der Sicht von Kendira geschildert (personaler Erzähler), es gibt aber auch kurze Passagen aus einer anderen Sicht. 

Neben meiner ganzen Kritik, gibt es aber auch ein paar positive Anteile, die das Buch hat, so dass es für mich kein völliger Reinfall war.
Die Handlung geht temporeich vonstatten und bietet ein paar gute Wendungen, so dass man als Leser kaum dazu kommt Luft zu holen, so dass ich das Buch trotz der fehlenden Emotionen einfach zu Ende lesen musste. Die Auflösung des Ganzen, wie z.B. was hinter dem “Lichttempel” steckt gefällt mir gut und ist logisch und gut durchdacht.  
Was mich zusätzlich weniger gestört hat ist, dass die Liebesbeziehung, wenn man sie denn so nennen kann, fast gar nicht existent ist. In einem so düsteren Szenario mit Tod und Gewalt finde ich es gut, wenn mal zu Abwechslung kein Augenmerk auf die Liebesgeschichte gelegt wird. 
Insgesamt bietet das Buch ein paar interessante Randfiguren, die mir gut gefallen haben, aber für meinen Geschmack zu wenig Raum in der Handlung eingenommen haben. 
Das Ende ist stimmig und rundet die Dilogie gut ab, so dass ich das Buch mit einem recht guten Gefühl zuschlagen konnte und froh bin, dass ich es zu Ende gelesen habe.

Leider konnte mich der Abschluss der Dilogie nur mittelmäßig überzeugen und ich würde nur jemandem das Buch empfehlen, der den ersten Band ganz gut gefunden hat und unbedingt wissen möchte, wie die Handlung ausgeht. Diese bietet viel Potential, aber durch fehlende Emotionen habe ich keinen Draht zu den Protagonisten und dem Geschehen gefunden, wenngleich “Liberty 9- Todeszone” sehr actionreich ist. 
Wer sich an fehlenden Emotionen und blassen Protagonisten nicht stört, könnte aber durchaus gefallen an dem Buch finden.

8 Replies to “[Rezension] Rainer M. Schröder- Liberty 9: Todeszone (Band 2)”

  1. Hallo Mandy,
    scheint wohl so ähnlich zu sein, wie James Dashner und seine Auserwählten ..in der Todeszone..

    Auch ein Abschluss einer Buchreihe. Oder?

    LG..Karin..

    1. Also von dem zweiten Teil will ich jetzt nicht zu viel verraten. Ich kopier dir mal den Klappentext vom ersten, dann weißt du ungefähr worum es geht. Im ersten Band passiert nicht soooooo viel.

      "Die Zukunft hat schon begonnen

      Kendira beherrscht die Regeln. Liberty 9, das riesige Valley samt der beeindruckenden Lichtburg, in der 200 junge Auserwählte leben, ist ihr Zuhause. In völliger Abgeschiedenheit und umgeben von undurchdringlichen Schutzanlagen, leben die so genannten Electoren nach einem vorgegebenen Tagesrhythmus: Morgenappell, Unterricht, hochkonzentrierte computeranimierte Trainings. Kendira glaubt zu wissen, warum. Sie trainiert für einen höheren Zweck – doch nicht alle in Liberty 9 sind so privilegiert wie sie. Der junge Dante ist kaum mehr als ein Sklave. Kendira darf er sich eigentlich gar nicht nähern, doch eine unwiderstehliche Anziehungskraft bringt die beiden zusammen. Dantes Zweifel am grausamen System machen auch Kendira misstrauisch – und bringen beide in größte Gefahr. Denn Liberty 9 ist sicher – todsicher."

    2. Hallo Mandy,

      scheint so ähnlich wie bei Radioctive ..die Verstoßenenen von Maya Shepherd zu sein. Eine Gesellschaft, wo die Leute auf Einheit getrimmt sind und auch abgeriegelt von der "bösen" Aussenwelt leben.

      Danke für die Zusatzinfo.

      LG..Karin..

  2. Ich kann mich noch sehr gut an Band 1 erinnern und fand den damals schon richtig doof :( Mir gefiel reichlich wenig daran und ich denke nach dieser Rezension lohnt sich das für mich nicht, den zweiten Teil ne neue Chance zu geben :P

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