[Rezension] Ally Carter- Meisterdiebin (Band 2)

 
 

Zwei Monate sind vergangen, seitdem Kat mit ihrer Crew in das sicherste
Museum der Welt eingebrochen ist. Seitdem ist sie berühmt. Dennoch
möchte sie weiterhin nicht am Familiengeschäft mitwirken und so hat sie
es sich zur Aufgabe gemacht, verschwundene Wertgegenstände wieder zu
finden und für die rechtmäßigen Besitzer zurückzustehlen. Als eines
Tages eine Frau zu ihr kommt und sie bittet den Kleopatra-Smaragd zu
stehlen, willigt Kat ein. Doch dieser Coup wird der Schwierigste ihres
Lebens, denn der Smaragd ist verflucht und auch sonst läuft nichts wie
geplant.


“Meisterdiebin” ist der zweite Band einer Jugendbuch-Reihe, rund um Kat
und ihre Crew, die als Diebe aufgewachsen sind. Nachdem mir der erste
Band recht gut gefallen hat und eine knappe Leseempfehlung von mir
bekommen hat, war ich gespannt darauf, wie es mit Kat und ihren Freunden weitergeht.
Doch schnell stellte sich für mich heraus, dass mich das
Buch nicht überzeugen kann. Vielleicht bin ich aber auch mit den
falschen Erwartungen daran gegangen, aber ich habe gedacht, dass man
mehr über die einzelnen Protagonisten erfährt und auch was hinter dem
geheimnisvollen Romani steckt, der immer wieder erwähnt wird. Doch dem ist nicht so. Man wird als Leser ziemlich im Dunkeln gelassen.

Einzig die Protagonisten Kat, Hale und Gabrielle werden näher beleuchtet und konnten mir ans Herz wachsen. Natürlich sind sie für ihr Alter oft viel
zu erwachsen, aber das war ja im Vorband schon so.
Kat und ihre Moralvorstellungen finde ich sehr interessant. Und auch Gabrielle mit ihrem Selbstvertrauen und direkten Art gefällt mir gut. Ebenso der reiche Hale.
Allerdings konnte ich sehr häufig die Handlungsweisen der Drei nicht nachvollziehen und habe immer wieder den Kopf geschüttelt und am liebsten die Drei gleich mit.
Die anderen Crewmitglieder Simon, Nick und die Bagshaw Brüder sind so blass beschrieben, dass man auch gut ohne sie auskommen könnte.

Die Handlung an sich bietet einen gewissen Unterhaltungswert und das Buch lässt sich wirklich zügig lesen. Spannung hat sich für mich allerdings stellenweise nur wenig aufgebaut und nur durch einige überraschende Wendungen konnte mich das Buch fesseln. Die Grundidee ist toll, an der Umsetzung mangelt es aber, da wirklich kaum Fragen geklärt werden und auch teilweise bei den Einbrüchen nicht erklärt wurde, wie sie das nun gemacht haben. Auch fehlt mir der Humor und der Witz, der mir im Vorband so gut gefallen hat, was wohl daran liegt, dass Kat starke Selbstzweifel hat.
Dazu kommt, dass auch die Liebesgeschichte, die im ersten Band schon begonnen hat, sich kaum weiterentwickelt.

Einzig der leichte und lockere Schreibstil konnte mich weiterhin begeistern.
Auch gibt es hier wieder einen Countdown, der anzeigt, wie viel Zeit Kat
noch für ihren Diebstahl hat oder wie viel Zeit nach einer Aktion
vergangen ist. Erzählt wird die Handlung aus der personalen
Erzählperspektive von Kat.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, lässt aber wie schon erwähnt viele Fragen offen.


Leider konnte mich der zweite Band der Reihe kaum überzeugen, obwohl mir der Schreibstil und die Idee dahinter gut gefällt, bleiben zu viele Fragen offen, viele Protagonisten sind blass dargestellt und ihre Handlungen oft nicht nachvollziehbar. Dennoch bietet es kurzzeitige angenehme Unterhaltung, die das Buch für Fans lesenswert machen könnte und es für mich nicht zu einem kompletten Reinfall gemacht hat. Ich denke aber nicht, dass ich die Reihe weiter verfolgen werde.

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