[Rezension] Jana Oliver – Die Dämonenfängerin

 
 
Titel: Die Dämonenfängerin – Aller Anfang ist Hölle
Autor: Jana Oliver
Genre: Jugendbuch (ab 13 Jahren)
Verlag: Fischer FJB (September 2011)
ISBN:  978-3841421104
Gebundene Ausgabe: 537 Seiten
Preis: 16,95 €
 
Kurzbeschreibung:

Die siebzehnjährige Riley, einzige Tochter des legendären Dämonenfängers
Paul Blackthorne, hat schon immer davon geträumt, in seine Fußstapfen
zu treten. Jetzt ergreift sie die Chance, sich zu beweisen.

Im Jahr 2018 hat Luzifer die Zahl der Dämonen in allen größeren Städten
erhöht. Wenn sie nicht mit ihren Hausaufgaben beschäftigt ist oder mit
ihrer wachsenden Zuneigung zum engelsgleichen Dämonenfänger-Azubi Simon,
ist Riley in Atlanta unterwegs, um geplagte Bürger vor Höllenbrut zu
bewahren – nur Dämonen ersten Grades natürlich, gemäß den strikten
Regeln der Zunft. Das Leben ist so alltäglich, wie es nur sein kann für
eine ganz normale Siebzehnjährige. Aber dann ruiniert ein mächtiger
Geo-Dämon fünften Grades Rileys Routineauftrag in einer Bibliothek und
bringt ihr Leben in Gefahr. Und als ob das nicht schlimm genug wäre,
trifft eine unvorhergesehene Tragödie die Fängerzunft. Nun hat Riley
eine gefährlichere Zukunft vor sich, als sie sich jemals vorzustellen
vermocht hat.
Quelle: Verlag

 

Rezension:
 

Die Hauptperson Riley ist 17 und als Tochter des berühmten Dämonenfängers Paul Blackthorne als einziges Mädchen als Lehrling in der Zunft der Dämonenfänger zugelassen worden. Ihr Vater will sie eigentlich davon abbringen, aber davon möchte das zielstrebige Mächen nichts hören. Das Buch spielt in Atlanta im Jahr 2018. Die Städte sind bankrott und die Unterschiede von arm und reich gut sichtbar. Riley und ihr Vater sind durch die lange Krankheit ihrer Mutter hoch verschuldet und kommen gerade so über die Runden. 

Als ihr Vater von einem Dämonen getötet wird, bricht ihre ganze Welt auseinander. Als sei es noch nicht genug, dass sie auf einmal fast alleine da steht (der ehemalige Lehrling von ihrem Vater Denver Beck hilft ihr) und sie Totenwache bei ihrem Vater halten muss, damit er nicht als lebende Leiche über die Erde wandeln muss, zeigen die Dämonen ein ungewöhnliches Interesse an ihr. 
So nimmt ihr Leben ihren Lauf und sie bekommt einen Haufen Probleme.
“Die Dämonenfängerin” hat mich schon direkt vom Cover und der Grundidee angesprochen. Das Cover zeigt ein Mädchen, das Riley darstellen könnte, mit einer Glaskugel, die die Dämonenfänger als Waffe gegen die Dämonen verwenden. Es ist schlicht und nicht überladen, wie manch andere Cover. Die Grundidee ist abwechslungsreich und man kann einiges daraus machen.
Man wird zu Beginn direkt in die Handlung mit reingezogen und nicht erst seitenlang mit langweiligen Erklärungen genervt, was ich sehr ansprechend fande. Es ist zeitweise sehr tiefgründig, mysteriös und traurig, aber auch mit Humor und Witz gespickt. Die Dämonen sind abwechslungsreich und nicht jeder Dämon ist gruselig, vor allem die Rangniedrigen Dämonen haben einige witzige Eigenarten. Mir haben da besonders die Elstern gefallen, die es lieben glitzernde Sachen zu sammeln und eher im Verborgenen bleiben.
Die Handlung wird aus zwei Perspektiven geschildert, einmal die von Riley und einmal die von Beck. Dies ist meiner Meinung nach gut geglückt, da ich mich so in beide Protagonisten und ihre Gefühle sehr gut hineinversetzten konnte.
 
Riley als Protagonistin finde ich sehr gelungen. Sie ist willenstark, sehr tough und intelligent und möchte allen Beweisen, dass sie als Mädchen auch was drauf hat. Sie ist etwas frech und auf keinen Fall auf den Mund gefallen, aber zwischendurch noch sehr pubertär. Ihre permante Undankbarkeit Beck gegenüber ist zeitweise nur unfair. Klar, er ist auch nicht immer nett, aber trotzdem hat er sich gekümmert. 
Beck ist ebenfalls ein interessanter Charakter. Er zeigt seine Gefühle nur selten, kümmert sich aber gut um Riley und hat ihren Vater quasi verehrt. Er ist stark und selbstsicher.
Rileys Freund Simon fande ich etwas gewöhnungsbedürftig, da er irgendwie unnahbar wirkt. Er redet oft nur wenig und scheint in seiner eigenen kleinen Welt zu sein und wirkt langweilig.
Auch Rileys bester Freund Peter ist meiner Meinung nach nicht ganz gelungen, da er sich wegen seiner Mutter eigentlich nie richtig mit Riley treffen kann und fast nur über das Telefon mit ihr kommuniziert. Mit fortschreitender Handlung fällt er immer weiter in den Hintergrund und wirkt einfach nicht wie ein bester Freund.
Das einzige richtige Manko, was dieses Buch meiner Meinung nach hat, ist die Übersetzung. Im Original wollte die Autorin, dass Beck vor allem “Jugendsprache” spricht. Da ist im Deutschen dann “Willste, tuste, etc.” draus geworden, was mich an sich nicht so gestört hätte, aber das englische “Yeah” wurde beibehalten. Dieses “Yeah” fande ich sehr irritierend un zeitweise wurde das einfach zu oft geschrieben. Ein einfaches “Ja” hätte zu der Handlung und ins Deutsche besser gepasst.
Das Schlimmste ist, das Meister Angus Stewart (im Original spricht er wie ein Schotte) Sätze wie : ” Die Stadt muss sehen, dass es uns noch geben tut” (Seite 514) sagt und das am laufenden Band. Sowas ist kein richtiges Deutsch (auch wenn das in machen Gegenden so gesprochen wird) und das so zu lesen, viel mir richtig schwer.
Der Schreibstil an sich ist gut zu lesen. Er wirkt flüssig und die Geschichte ist gut durchdacht.
 
Fazit:
Die Dämonenfängerin ist ein gelungener Auftakt, wenn man über die Übersetzungsmängel hinwegsieht. Die Story ist mal was anderes und man langweilt sich beim Lesen nicht, da die Story zügig voranschreitet.

 

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